Die exotische Orchidee ist als Zimmerpflanze sehr beliebt. Die Rose wird von Blumenliebhabern oft als die Königin der Pflanzen bezeichnet, doch Orchideen können – als Exoten – im Kampf um diesen Titel problemlos mithalten.
Denn: Die Orchidee kennen wir in Europa vornehmlich als Zimmerpflanzen, die Rose hingegen als eine heimische Gartenpflanze, die in der Wohnung wenn dann in einem Blumenstrauß die Wege der Orchidee kreuzt.
Also genau betrachtet gibt es eigentlich keine Konkurrenz zwischen diesen beiden „Schönsten“ der schönsten Blumen. Zurück zur Orchidee selbst: Kaum eine andere Pflanze präsentiert sich so reizvoll in ihrer Vielfalt der Arten und mit knapp 40.000 Arten gehört die Orchidee zu der größten Familie des Pflanzenreichs.
Wie das in Familien so ist, leben verschiedene Menschen miteinander. Nicht anders ist es bei den Orchideen. Da gibt es die ganz kleinen Pflänzchen, gerade ein paar Millimeter groß und dann die Riesen unter den tropischen Schönheiten, die eine Spannweite von zwanzig bis dreißig Zentimeter erreichen.
Orchideen haben eine lange Geschichte
Der Weg der Orchideen nach Europa war abenteuerlich. Seefahrer und Pioniere scheuten keine Mühen, um die ersten Exoten Mitte des 18. Jahrhunderts nach Europa zu transportieren.
Die Schönheit der Pflanzen zog sie alle in den Bann: Columbus, Darwin oder Humboldt – sie alle waren von der Vielfalt und Blütenpracht begeistert.
Mitte des 19. Jahrhunderts kam es in Europa zu einem regelrechten Hype rund um die Orchideen und sogenannte Orchideenjäger suchten weltweit nach neuen Arten, die sie mit dem Schiff nach Europa schickten.
Orchideen sind nahezu unverwüstlich
Die ursprüngliche Heimat der Orchidee ist der Regenwald. Die farbenprächtigen und ausdrucksstarken Pflanzen müssen in ihrem ursprünglichen Lebensraum mit lebensfeindlichen und widrigen Bedingungen zurechtkommen und das kommt Ihnen bei der Pflege entgegen.
Was die Zähigkeit betrifft, sind die exotischen Pflanzen nahezu unverwüstlich und Sie werden lange Freude an Ihren Orchideen haben, obwohl Sie nur wenig Zeit für die Pflege aufbringen müssen. Mit ein Grund, warum Orchideen nicht nur in unseren Wohnung für exotisches Flair sorgen, sondern immer öfters am Arbeitsplatz anzutreffen sind. Schließlich haben nicht alle Mitarbeitet einen grünen Daumen und auf das Gießen wird in der Hektik auch gerne vergessen.
Orchideen, die Sie im Fachhandel kaufen, sind meistens robuster als die Pflanzen vom Lebensmitteldiscounter. Die bekannteste Gattung ist die Phalaenopsis, aber auch Gattungen wie zum Beispiel Miltonia, Oncidium oder Cattleya können Sie kaufen. Eines haben alle Orchideen gemeinsam: Sie mögen keine Blumenerde, keine Staunässe, keine direkte Sonne und nicht zu viel Dünger.
Sind Orchideen giftig?
Ob Orchideen giftig sind oder nicht, lässt sich so allgemein nicht sagen – vor allem auf Grund der enormen Artenvielfalt von Orchideen. Bei einigen Arten sind einzelne Pflanzenteile durchaus als giftig einzustufen, das schon.
Die Frage ist nur, wie bei der Einstufung von Pflanzen als giftig oder nicht meist, für wen, in welcher Dosis diese Pflanzenteile giftig sind vor natürlich, wie sich das Gift in höherer Dosis auf den Menschen auswirkt. Und da kann man als Faustregel sagen:
- Seien Sie im Zweifelsfall mit Orchideen vorsichtig, wenn Sie Haustiere, insbesondere wenn Sie Katzen haben.
- Als Nahrungsmittel eignen sich Orchideen auch für den Menschen nicht.
- Giftig im Sinne von gefährlich – wie etwa die Eibe – sind Orchideen aber für den Menschen nicht.
Die Zimmerpflanze Orchidee im Sommer
Im Sommer haben Sie etwas mehr Arbeit mit Ihren Orchideen. Wenn die Temperaturen steigen, dann müssen Sie darauf achten, dass Sie Ihre Pflanzen ausreichend bewässern. Möchten Sie Ihren Orchideen Gutes tun, dann besprühen Sie die Pflanzen während der heißen Sommermonaten einmal täglich mit kalkfreiem und zimmerwarmen Wasser.
Schicken Sie Ihre Orchideen auf Sommerfrische. Am Balkon oder auf der Terrasse fühlen sich die Schönheiten wohl. Beachten Sie aber, dass starker Wind oder Hagel den Pflanzen großen Schaden zufügen können. Am besten ist ein geschützter Platz entlang der Hausmauer oder unter der Terrassenüberdachung.
Die Zimmerpflanze Orchidee im Winter
Orchideen erfreuen Sie auch im Winter mit ihren zahlreichen und leuchtenden Blüten. Damit Ihre Pflanzen aber wirklich wochenlang die facettenreichen Blüten behalten, sollten Sie einige Pflegetipps in der kalten Jahreszeit beachten.
Reduzieren Sie das Gießen, einmal pro Woche ist vollkommen ausreichend – auch der Tropische Regenwald kennt im „Winter“ Trockenperioden. Orchideen lieben Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Wählen Sie deshalb einen hellen und warmen Standort und schützen Sie Ihre Pflanzen aber vor Sonne und – durch regelmäßiges Besprühen – vor der trockenen Heizungsluft.
Was Sie noch über Orchideen wissen sollten
- Vergegenwärtigen Sie sich im Zweifelsfall immer die Heimat unserer Zimmerpflanze Orchidee – den tropischen Regenwald. Hohe Luftfeuchtigkeit, sehr warm, hell ja, aber von den Baumkronen überschattet.
- Orchideen brauchen keine Erde, sondern ein spezielles Orchideensubstrat – ganz wie im Regenwald – sie wachsen vorzugsweise auf / in Bäumen, ernähren sich also von den Nährstoffen der Rinde.
- Topfen Sie die Orchidee alle zwei Jahre um, was vor allem heißt: füllen Sie neues Rindensubstrat auf.
- Weniger ist mehr und das gilt vor allem für das Düngen von Orchideen. Einmal in der Woche gedüngt zu werden – so als Faustregel – reicht der Orchidee. Im Zweifelsfall eher weniger als wöchentlich.
- Am wohlsten fühlt sich die Zimmerpflanze Orchidee auf der Fensterbank Richtung Osten oder Westen – im Norden bekäme sie zu wenig Licht und Sonne, im Süden zu viel.
- Bedingt durch den hohen Feuchtigkeitsbedarf eignen sich Orchideen auch sehr gut für das Badezimmer.
- Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung – sprich die Orchidee kann gern in der zweiten Reihe auf der Fensterbank stehen.
Bildquellen:
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