Einen Strandkorb im eigenen Garten stehen zu haben, gehört seit einigen Jahren zu den Trends. Was ist ein Strandkorb, wo kommt er her und was kann man mit ihm anstellen? Interessant finde ich zum Beispiel, dass er ein ausgesprochen deutscher Kult-Gegenstand zu sein scheint. So heißen Strandkörbe denn auch „Ostsee“ und „Nordsee“.
Was ist ein Strandkorb?
Die Korbflechterei gibt es schon seit dem 16. Jahrhundert. Die damaligen Weidensessel – die Vorbilder der Strandkörbe – wurden manuell von Korbmachern geflochten, mit der Funktion, die Menschen in den weitläufigen und kalten Räumen vor Zugluft zu schützen. Heute nutzt man die Sitzgelegenheiten vorwiegend, um sich zu entspannen. Auch gegen Sand in der Luft, Regen und Wind hält ein robuster und wetterfester Strandkorb Stand. 1,60 Meter hoch und 1,20 Meter breit ist ein normaler Standard Strandkorb. Dabei wiegt er nur etwa 70 bis 80 Kilogramm. Ein Strandkorb besteht grob aus 3 Teilen. Der sogenannte Bock bildet die Basis des Strandkorbes, welcher überwiegend aus Kunststoff oder Holz besteht. Daran werden die Seitenteile befestigt. Die Haube, oder das Rückenteil, ist nach hinten beweglich und geht in das Dach über.
Je nach Vorlieben und Geschmack kann bei der Herstellung jedes einzelne Teil aus einem anderen Material gefertigt werden. Wichtig ist, sich vorab zu informieren, welche Qualitätsmerkmale die einzelnen Materialien aufweisen, da sie einen unmittelbaren Einfluss auf die Lebensdauer des Strandkorbes haben. Ein Strandkorb ist übrigens eine deutsche Erfindung und gilt zum Britten, auch als typisch deutsch. So heißen die bekanntesten Modelle eines Strandkorbs denn auch Ostsee und Nordsee.
Materialien: Vor- und Nachteile
Die traditionellen Kult-Gegenstände von Ostsee und Nordsee gibt es in verschiedenen Ausführungen und Materialien. Je nachdem, ob Sie besonders gern an die Ostsee oder die Nordsee erinnert werden wollen, neigen Sie vielleicht eher zu dem einen oder dem anderen Modell. Und es gibt die kleinen Urlaubs-Burgen auch in verschiedenen Materialien.
Holz
Üblicherweise besteht das Material des Gestells aus Holz oder Kunststoff. Gerne werden Holzarten wie Mahagoniholz, Wacholderholz, Fichte und Kiefer verwendet. Zu einem hochwertigen Service gehört es dazu, dass das Holz vor dem Verkauf imprägniert und fachgerecht behandelt wird. Naturstoffe wie Bast, Bambus oder Rattan sind – je nach Hersteller – typisch für das Korbgeflecht. Allerdings haben Naturstoffe häufig eine geringere Belastungsfähigkeit als zum Beispiel Geflechte aus Kunststoff. Daher gehören Strandkörbe auf der Basis von Naturmaterial zum Bereich der Spezialanfertigungen.
Kunststoff
Materialien wie Polyrattan sind sehr wetterbeständig und überaus simpel zu reinigen. Sie benötigen für die Reinigung Ihres Strandkorbes nur einen Eimer mit Wasser und einen Schwamm. Für hartnäckigeren Schmutz können Sie zusätzlich noch eine weiche Bürste benutzen. Rattan und Bambus hingegen halten der UV-Strahlung nicht besonders lange Stand und bleichen daher rascher aus.
Baumwolle und Polyester
Damit Sie einen hohen Sitz- und Liegekomfort haben, bestehen die Bezüge der weichen Auflagen aus Baumwolle oder Polyester. Sie sind in allen erdenklichen Farben und Mustern erhältlich. Baumwolle ist anders als Polyester ein Naturprodukt und daher nicht so beständig vor Sonneneinstrahlung. Die Farbe kann rasch ausbleichen. Polyester hingegen ist witterungsbeständig, was für eine längere Lebensdauer der Farben sorgt.
Ostsee oder Nordsee?
Der erste Strandkorb besaß eine runde Form, die noch heute die modernen Ostsee Strandkörbe auszeichnet. Einen Ostsee Strandkorb erkennen Sie ganz leicht an den abgerundeten Seitenteilen. Die halbrund geformte obere Kante des Seitenteils ist ein weiteres charakteristisches Merkmal. Gefällt Ihnen das ursprüngliche Modell, werden Sie bestimmt große Freude an dem original Ostsee Strandkorb haben. Da der Strandkorb in Rostock, heute die Landeshauptstadt von Mecklenburg Vorpommern, das Licht der Welt erblickte, hieß das erste Modell denn auch „Ostsee“.
Der Nachfolger ist das Modell „Nordsee“, welches durch seine klare und gerade Form besticht. Die obere Kante des Seitenteils ist gerade geformt, er sieht also eher kastenförmig aus. Sowohl „Ostsee“ als auch „Nordsee“ gibt es als Liege- und als Sitzvariante.
Liegevariante – der sogenannte Volllieger
- lässt sich in eine fast horizontale Liegeposition verstellen
- hoher Liegekomfort
- meist mehrere Liegepositionen einstellbar
Sitzvariante – der Halblieger
- in einem Winkel von etwa 45° nach hinten verstellbar
- angenehme Sitzposition
- eine Liegeposition ist nicht möglich
Selbstverständlich gibt es auch XXL Varianten für die ganze Familie sowie zusätzliches Zubehör wie Fußteile, Seitentische und Taschen für Zeitschriften und Laptops. Zum Anstoßen auf die neue Errungenschaft kann auch ein integrierter Sektkühler eingebaut werden.
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