Wer Holz liebt, seine Natürlichkeit und Wärme, seinen Duft und seine besonderen Eigenschaften und dann auch noch nach der Suche eines geeigneten Hobbys, kommt in der Regel ums Schnitzen nicht herum. Denn diese erfüllende Tätigkeit ist nicht nur sehr beruhigend und zufriedenstellend zugleich, sondern bringt sogar das eine oder andere Talent zum Vorschein. Das Schnitzen mit Holz kann viele Facetten der Fähigkeiten, die in uns schlummern, zutage bringen, von denen man im Vorfeld bis dato überhaupt nichts wusste. Schnitzen macht Spaß und fördert die Kreativität.
Holz schnitzen lernen
Wer dran bleibt, kann es auch über relativ bescheidenen Maße eines bloßen Hobbys hinaus erlernen. Denn viele fangen am Holz beim Schnitzen zwar erst einmal klein an, doch am Ende werden die Projekte mit zunehmender Erfahrung immer größer und schwieriger. Da können schönste Möbelstücke und Kunstobjekte gezaubert werden, die alle Blicke auf sich ziehen. Fürs Schnitzen selbst stehen hier viele verschiedene Holzsorten zur Verfügung, wobei das Lindenholz durch seine einzigartige Beschaffenheit wohl mit am häufigsten genutzt wird.
Welches Holz ist das richtige?
Wir leben, wenn es sich ums Aussuchen von Holz für das Schnitzen geht, im Luxus. Denn in unseren, hiesigen Breitengraden wachsen unzählige, verschiedene Holzarten. Da wächst die Fichte in den meisten Wäldern oftmals schon direkt vor der Haustüre im Wald, oder auch die Eiche, die Buche, der Ahorn und auch die Linde und viele weitere, schöne Holzarten. Doch nicht alle Arten sind nun überaus einfach zu bearbeiten, geschweige denn zum Schnitzen geeignet. Zwar lassen sie sich alle durchweg gut sägen und schneiden, doch größtenteils wird dies maschinell durchgeführt und nur sehr selten per Hand. Will man Konturen und Feinheiten mit dem Messer schnitzen, wird die Auswahl an passenden Hölzern allerdings schnell dünner und selektierter. Denn das Holz sollte zum Schnitzen, besonders wenn man mit diesem schönen Hobby beginnt, besonders weich sein.
Für Anfänger am besten Lindenholz nehmen
Das Lindenholz geht im Vergleich mit anderen Holzarten in der Regel als Gewinner nachhause. Denn dieses Holz wird sehr gerne als Schnitzholz verwendet und findet bei Anfängern wie Profis regen Anklang. Wie schon erwähnt ist das Lindenholz in seiner Beschaffenheit sehr weich und nachgiebig. Es lässt sich sehr leicht formen. Schnitzen mit dem Holz einer Linde ist gerade für Anfänger angenehm, da man Linde auch mit kleinstem Werkzeug schnitzen und bearbeiten kann. Hinzu kommt, dass dieses Holz von seiner Grundfarbe her sehr ansprechend ist und erst nach und nach nachdunkelt. Es hat kaum Maserungen, was ein großer Vorteil beim Schnitzen ist.
Auch splittert oder reißt das Lindenholz nicht so schnell, verzeiht also auch kleinste Fehler und Miss- oder Fehlschnitte. Nach der Trocknung härtet es auch so gut aus, dass es gut stehen kann. Durch die geringe Maserung kann man Linde in jede Richtung schnitzen oder auch drechseln. Ebenso kann man das recht leichte und helle Holz im Anschluss ohne Probleme beizen und färben. Ideale Voraussetzungen also, um als Schnitzholz für erste Versuche herzuhalten.
Schnitzen mit Holz für Kenner und Profis
Echte Schnitzer, die schon auf einen langen Erfahrungsschatz zurückgreifen können, setzen hingegen auch des Öfteren beim Schnitzen auf andere Hölzer, die härter sind. Da kommen Eiche und Co. auf ihre Kosten und werden stilvoll in vielen Stunden zu kleinen oder größeren Figuren geschnitzt. Aber auch andere Holzarten eignen sich gut zum Schnitzen, auch wenn die meisten Holzarten nicht so weich und vergleichsweise leicht zugänglich sind wie das Holz einer Linde. Da wären beispielsweise auch viele Laubbäume oder auch alle uns bekannten und in unserer Region wachsenden Nadelhölzer. Die Platane, die Lärche und Eibe, die Ulme, die Eiche, oder auch die Pappel, die Birke und sogar Fremdlinge wie die Olive können prima als Schnitzholz herhalten. Und mit dem richtigen Schnitzwerkzeug lässt sich zu guter Letzt jedes Holz schnitzen.
Schnitzen mit Holz – Kurse helfen einem auf die Sprünge
Wie man ansetzt, um bestimmte Ergebnisse beim Schnitzen mit Holz zu erzielen, kann man lernen. Dazu braucht es nicht nur Geduld, sondern auch Erfahrung. Besonders wenn man mit dem Schnitzen beginnen möchte, ist es ratsam, zuerst die Basics zu erlernen. Dafür ist es sicherlich nicht verkehrt, wenn man zunächst das eine oder andere Seminar oder Kurs im Schnitzen belegt. Schnitzkurse werden vor allem von Schnitzern und Bildhauern in ganz Deutschland angeboten. So kann man die ersten, elementaren Schritte des Schnitzens mithilfe von erfahrenen Schnitzern erlernen. Zudem kann man oft auch gleich Bekanntschaften mit Gleichgesinnten knüpfen. Denn in der Regel bieten diese Künstler ihre Kurse als Gruppenkurse an. Gleichgesinnte können einem mitunter auch zu einem späteren Zeitpunkt hilfreich sein. Mit ihnen kann man sich beim Schnitzen austauschen und sich gegenseitig Tipps und Ratschläge auf den Weg geben.
Wo geschnitzt wird fallen Späne
Man sollte das Schnitzen nicht unbedingt ins Wohnzimmer verlegen oder in die Küche. Warum bzw. warum nicht? Der Grund liegt nahe: beim Schnitzen am Holz fallen garantiert viele Späne an. Auch geht es hin und wieder mal etwas gröber zur Sache. Das kann ist etwa dann der Fall, wenn man zunächst das Holz mit einer Spaltaxt in handlichere Stücke aufspalten muss. Am besten für das Schnitzen eignet sich ein Gartenschuppen, der Keller oder der Hobbyraum. Jedenfalls braucht es einen Ort, an dem man ruhig einmal Schmutz machen und ungestört seinem Hobby frönen kann.
Quellen:
- Text: Schnitzkurse für Anfänger/
- Bilder: © Foto von Deposito / Foto von Deposito