Wie gestalte ich meine oder auch unsere Wohnung so persönlich, dass ich mich darin zu Hause fühle? Und zwar auf Dauer. Denn in aller Regel sind Wohnungen auf Dauer angelegt.
Kleidung, Schuhe, Frisur, ganz klar, sind heutzutage eine Frage des persönlichen Geschmacks. Deshalb ziehen wir nur die Sachen an, die uns auch wirklich gefallen. Wenn es jedoch um unsere Wohnung geht, gleicht die Einrichtung oftmals einem Bild aus dem Katalog einer schwedischen Möbelhauskette.
Oder einem anderen Warenhaus. So sehr wir uns auch Mühe geben und so viel Geld wir auch ausgeben.
Seinen eigenen Stil – Wohnstil in dem Fall – zu finden, ist keine Frage, die man ruck zuck hinter sich bringen könnte. Oh nein. Müssen Sie auch nicht. Lassen Sie sich dafür die Zeit, die Sie brauchen.
Denn wenn wir einfach loslaufen und kaufen, passiert folgendes: Obwohl wir alle Möbel, Wandfarben und Teppiche unserem Geschmack anpassen, will kein harmonisches Gesamtbild entstehen. Deshalb orientieren wir uns oftmals an den Einrichtungsideen großer Möbelhausketten, sodass ein Wohnzimmer dem anderen gleicht.
Obwohl wir die richtigen Zutaten bereits gekauft haben, kommt doch nur ein Einheitsbrei heraus – weil wir uns an vorgefertigte Ideen gehalten haben.
Wie finde ich meinen persönlichen Wohnstil?
Werfen Sie zum Beispiel mal mal einen Blick in Ihren Kleiderschrank! Tatsächlich sind die modischen Vorlieben ein interessantes Indiz dafür, wie man seinem Einrichtungsstil eine persönliche Note verleihen kann.
Ob sportlich oder schick, klassisch oder modern – unsere Kleidung gibt Ausschluss darüber, welchen Stil wir bevorzugen. Warum diesen dann nicht auch in der Wohnung umsetzen?
Oder aber Sie lassen erstmal die Frage nach einem persönlichen Stil ganz außen vor und fragen sich nach Ihren eigenen Bedürfnissen. Ganz radikal also lassen Sie erstmal Antworten wie Bauhaus – Stil, rustikal, mediterran oder modern weg, sondern sammeln in einer Liste, was Sie persönlich brauchen, um sich sicher und geborgen aber auch kreativ und angeregt in Ihren eigenen Wänden zu fühlen.
Das ist nämlich bei jedem Menschen – etwas – anders. Sie können sich zum Beispiel fragen:
- Was brauche ich an Bewegungsfreiheit in meinen eigenen vier Wänden um mich wohl zu fühlen.
- Wie viel Licht (Tages- oder künstliches Licht) brauche ich – und vielleicht auch: In welchem Platz?
- Mit welchen Farben will ich mich umgeben?
- Was brauche ich an Pflanzen – wie viele sollen es sein, wie viel Zeit will ich mir nehmen, um mich um meine Pflanzen zu kümmern? Oder stören sie mich eigentlich nur?
- Brauche ich einen eigenen Schreibtisch (Computer, Drucker etc.)?
- Was brauche ich, um ganz ungestört nachdenken oder träumen zu können?
- Wie will ich mich ernähren und welchen Stellenwert haben gemeinsame Mahlzeiten, das Empfangen von Gästen, Kindern, Eltern usw. für mich?
Haben Sie auf all diese – und ähnliche, die Ihnen vielleicht noch einfallen mögen – Antworten gefunden, mit denen Sie zufrieden sind, sind Sie gleich viel schlauer, wenn Sie dann mit Ihren Mitbewohnern oder anderen Familienmitgliedern zusammen sitzen. Vielleicht haben diese ja auch solch eine Liste zusammengestellt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie auf solch einer Grundlage zu einer gemeinsamen Vorstellung kommen, wie Sie Ihre Wohnung gestalten wollen, ist erstaunlicherweise sehr viel höher, als wenn jeder für sich ad hoc aus dem Bauch entscheidet.
Und – was natürlich auch keinesfalls zu unterschätzen ist – wenn Sie dann vor einem Möbelstück, einer Lampe oder einer Tapetenrolle stehen – haben Sie schon eine klare Vorstellung im Hinterkopf und können ganz schnell entscheiden, ob der zur Wahl stehende Gegenstand zu Ihrer Imagination passt oder eben nicht.
So können Sie Schritt für Schritt selbst in einer 0815-Behausung Ihren persönlichen Wohnstil – ja nicht zaubern, aber erkunden und dann auch verwirklichen. Haben Sie erstmal eine Linie, wird es Ihnen auch helfen, dass Sie sich durch Wohnmagazine oder Online-Shops für Wohnen klicken. Davon gibt es ja wirklich viele.
Ihre Vorstellungen von Ihrem Stil werden durch Beispiel und Gegenbeispiel nach und nach immer klarer – insbesondere wenn Sie nicht gleich loskaufen, sondern erst einmal die Produkte, die Ihnen gefallen, in einer Liste oder Ihren Favoriten speichern und sie dann in aller Ruhe sichten und sondieren.
Schritt für Schritt: Den eigenen Wohnstil identifizieren
Tipp 1: Entscheide dich für einen Stil!
Man kann beim Kochen nicht einfach alle Zutaten, die man gerne mag, zusammenwürfeln und darauf hoffen, dass etwas Schmackhaftes dabei herauskommt. Vielmehr mischt man nur jene Komponenten miteinander, die harmonieren.
Beim Kauf neuer Möbel, die etwas teurer sind, sollte man immer darauf achten, dass sie zeitlos sind – damit sie nach Möglichkeit lange Verwendung finden. Günstige Einrichtungsgegenstände können hingegen ausgetauscht werden.
Tipp 2: Denk nicht nur an dich!
Je nachdem, ob man alleine wohnt oder zusammen mit seinem Partner, sollte die Einrichtung den individuellen Vorlieben und Bedürfnissen angepasst werden. Wer in einer Singlewohnung lebt oder häufig umzieht, braucht eine funktionale Einrichtung.
Ist man bereits sesshaft, sollte sich das auch im Wohnungsstil widerspiegeln. Dunkle, rustikale Möbel in Kombination mit hellen, modernen Gestaltungselementen sind beispielsweise zeitlos und lassen sich immer wieder neu kombinieren.
Tipp 3: Tob dich kreativ aus!
In jeder Wohnung sollte es ein Highlight geben. Sei es in Form von einem ganz besonderen Möbelstück oder einem individuellen Einrichtungsstil, der nur in einem Zimmer oder in einer Ecke umgesetzt wurde.
Es sollte optisch deutlich hervorstechen und die Besitzer mit Stolz erfüllen – weil sie etwas geschaffen haben, das es so in keiner anderen Wohnung gibt. Und genau das verleiht der Einrichtung eine ganz persönliche Note.
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