Nicht nur bei Shakespeare – „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“ – gibt es existenziell zugespitzte Entscheidungsfragen. Auch im Alltag begegnen wir Fragen dieser Art immer wieder. Zu den bekanntesten Entweder-oder-Entscheidungsfragen im Alltag fast aller Menschen gehört vermutlich: Mieten oder Kaufen? Denn beide Varianten haben zweifellos ihre Vorteile. Doch wie könnte es anders sein, natürlich gibt es auch entsprechende Nachteile.
Flexibilität auf die eine oder andere Weise
Bedenken Sie zum Beispiel, wie unterschiedlich sich der Begriff „Flexibilität“ an diesem Beispiel definieren lässt: Wohneigentum bedeutet maximale Flexibilität in puncto Gestaltung, Einrichtung, Zimmeraufteilung etc. Doch, wenn Sie aus welchem Grund auch immer den Wohnort rasch wechseln müssen, ist die Mietwohnung wiederum deutlich im Vorteil. Denn diese müssen Sie „nur“ kündigen und sich auf die Suche nach einer neuen Bleibe machen. Solche Beispiele gibt es bei diesem Beispiel zuhauf. Und so bleibt die Frage „Mieten oder Kaufen“, ob man seine persönliche Bleibe besser mieten oder kaufen sollte, bei allen harten Fakten und Zahlen auch immer eine Gefühlssache.
Mieten oder Kaufen – eine Frage der Finanzen
Der Blick schweift vom Balkon auf das herrliche Blumenmeer. Eine wahre Pracht ist dieser Garten, den der Vermieter angelegt hat. Sofern nicht anders vereinbart, müssen Sie sich um nichts kümmern, sondern können einfach genießen. Doch wenn es plötzlich heißt, „Grünkohl statt Tulpen“ müssen Sie dies eben auch klaglos hinnehmen. Anders verhält es sich beim eigenen Garten: Diesen können Sie gestalten, wie Sie es möchten. Die Betonung liegt dabei auf „Sie“, denn sofern Sie keinen eigenen Gärtner beschäftigen, bleibt die Arbeit an Ihnen hängen. Doch wenn es um Wohneigentum geht, steht zunächst ohnehin meistens nicht der Garten im Zentrum Ihres Interesses, sondern vermutlich eher die Möglichkeiten zur Immobilienfinanzierung.
Flexibilität: Vor- und Nachteil gleichermaßen
In Ihrem eigenen Haus bestimmen Sie, wo es langgeht. Das gilt sowohl für die Raumaufteilung als auch die Einrichtung. Sie haben freie Hand von Keller bis Dachgeschoss. Für viele „Häuslebauer“ ist das ein unschlagbares Argument. Doch Vorsicht: In einer Eigentumswohnung müssen Sie sich trotzdem an bestimmte Vorgaben der Eigentümergemeinschaft halten. Trotzdem versprechen die eigenen vier Wände ein Höchstmaß an Flexibilität. Steht hingegen ein Wohnortwechsel an, der womöglich noch eilig erfolgen muss, ist ein Mietobjekt klar im Vorteil. Denn hier brauchen Sie Ihrem Vermieter nur ordnungsgemäß zu kündigen und sind damit sprichwörtlich „aus dem Schneider“. Lange Suchen nach einem Käufer, Preisverhandlungen oder Maklertermine erübrigen sich.
Reparaturen am Eigenheim – für Eigentümer oft teuer
Egal, ob vermietet, gekauft oder gebaut: In jedem Wohnobjekt stehen irgendwann einmal Reparaturen an. Als Mieter haben Sie in der Regel mit den Kosten nichts zu tun. Dafür müssen Sie aber akzeptieren, wie der Vermieter dies regelt. Der messingfarbene Wasserhahn ist hinüber, der Vermieter lässt Ihnen umständehalber durch ein silbernes Exemplar ersetzen? Mist – aber damit müssen Sie als Mieter leben, es sei denn, sie können sich mit Ihrem Vermieter vorab auf „goldene Wasserhähne“ einigen. Reparaturen am Eigenheim hingegen kosten Sie natürlich deutlich mehr, dafür führen Sie diese komplett nach Ihren Wünschen aus.
Entscheidung einfach, oder nicht?
Bereits das Garten-Beispiel aus der Einleitung hat es Ihnen vielleicht schon recht deutlich gezeigt: Wohneigentum bedeutet in puncto Garten mehr Arbeit. Dafür müssen Sie den Garten nicht so hinnehmen, wie er eben ist, sondern können sich genau ihre persönliche grüne Oase Stück für Stück, gleich an Ihrem Haus gelegen, hinzaubern. Und so ist es eben auch in puncto Finanzen. Ein Eigenheim zu kaufen erfordert, wenn man nicht ohnehin im Geld schwimmt, eine sehr genaue Planung und meist auch langfristige finanzielle Verpflichtungen. Zur Miete wohnen hat dafür den Nachteil, dass man, mindestens in Großstädten, mit Mieterhöhungen und sonstigen Unwägbarkeiten auf dem Wohnungsmarkt rechnen muss. Summa summarum: Sie müssen letztendlich selbst entscheiden, welche Vor- und Nachteile für Sie schwerer und welche weniger schwer wiegen.
Mieten oder Kaufen: Kaufen, weil:
- Unabhängigkeit von Mieterhöhungen
- Gezielte Investitionen in Modernisierungen ohne Genehmigung möglich
- Geldanlage für das Alter
- Stabile Wertanlage
Mieten oder Kaufen: Mieten, weil:
- Größere Ortsunabhängigkeit
- Geringere Kosten für Instandhaltung und Reparaturen
- Niedrigere Nebenkosten
- Weniger Verantwortung
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