Lebensmittel verpacken, Kühlschrank zonen nutzen, Gemüse, Fleisch und Edelstahl, auch da gibt es knifflige Details rund um das Thema Hygiene zu beachten – fünf Haushaltstipps speziell für Ihre Küche im Sommer.
In der Küche gibt es täglich viel zu tun und das Chaos lässt häufig nicht lange auf sich warten. Das Thema Hygiene spielt beim Hantieren in der Küche vor allem im Sommer eine wichtige Rolle. Denn bei höheren Temperaturen freuen sich nicht nur Menschen, sondern auch Bakterien, die sich nun viel leichter vermehren.
Man muss im Sommer also nicht nur überhaupt sicherstellen, dass keine Lebensmittel verderben und alles sorgfältig gelagert wird.
Auch der Vermehrung gefährlicher Bakterien muss im Sommer besonders vorgebeugt werden, um gesundheitliche Beschwerden zu vermeiden. Wir haben Ihnen passend zum Thema Bakterien in der Küche fünf Haushaltstipps für Sie zusammengestellt, die insbesondere die sinnvolle Nutzung des Kühlschranks und den Umgang mit empfindlichen Lebensmitteln betreffen.
Haushaltstipp 1: Lebensmittel richtig verpacken
Alle Lebensmittel, die im Kühlschrank aufbewahrt werden, müssen ordentlich verpackt werden. Dass man hierbei einiges falsch machen kann, ist vielen nicht klar.
Zum Lagern von angemachten Salaten, gekochten Gerichten oder Suppen sind geruchs- und geschmacksneutrale Vorratsdosen aus Kunststoff ideal.
Was besonders kalt gekühlt werden muss, ist in Glasbehältern allerdings besser aufgehoben, weil Glas besser kühlt. Um möglichst wenig Platz im Kühlschrank zu verschwenden, gilt es jeden Zentimeter clever auszunutzen.
Besonders komfortabel gelingt das mit Behältern in unterschiedlichen Formaten. Aufbewahrungssysteme im Bereich Haushalt sind sehr praktisch. Es gibt diverse Frischhalteboxen, Thermoschüsseln und praktische Klick-it-Dosen in diversen Materialien.
Dank der verschiedenen Größen lassen sich Zwischenräume sinnvoll nutzen und Lebensmittel zuverlässig aufbewahren. Während Kunststoffbehälter bei zahlreichen Nahrungsmittel gut geeignet sind, sollten Wurstwaren nicht darin aufbewahrt werden.
Kunststoff hindert die Kühlung und kann sowohl Geschmack als auch Optik von Wurst negativ beeinflussen. Besser geeignet sind die Folien, die an Wursttheken ohnehin ausgehändigt werden. Käse fühlt sich weder in Plastik noch in Folien richtig wohl. Wachs- oder Pergamentpapier sind ideal, damit der Käse „atmen“ und sich kein Kondenswasser bilden kann.
Haushaltstipp 2: Temperaturzonen im Kühlschrank nutzen
Jeder Kühlschrank verfügt über mehrere Temperaturzonen. Diese sollten richtig genutzt werden, um Lebensmittel auf die entsprechende Temperatur zu bringen. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen neuen und alten Kühlgeräten. Bei älteren Modellen ist die Temperatur über der Glasplatte am geringsten.
Hier sind Fleisch, Wurst und Fisch am besten aufbewahrt. Die Temperaturen steigen nach oben hin an. Eier, Marmelade, Butter und Salatdressings können im obersten Fach gelagert werden.
Auch die Kühlschranktür, die eine ähnliche Temperatur aufweist, ist für diese Produkte geeignet. Gegarte Lebensmittel oder blanchiertes Gemüse am besten in den oberen beiden Fächern platzieren. Das Fach zwischen oberem und unterstem Fach ist für Milchprodukte, Käse und Milch optimal.
In den unteren Gemüse- und Obstfächer (meist aus Kunststoff) werden frisches Obst und Gemüse getrennt voneinander aufbewahrt. Dort ist es am wärmsten.
In modernen Geräten sind die Temperaturunterschiede im Inneren weniger ausgeprägt als bei Altgeräten. Fast alle Flächen weisen die gleiche Temperatur auf. Allerdings sind die Fächer, die sich direkt am Kondensator befinden, kühler. Hersteller markieren diese Zonen, um Verbrauchern die Lagerung zu erleichtern.
Empfehlenswert sind Kühlschränke mit Feuchtfach. Diese bieten eine hohe Luftfeuchtigkeit und halten Obst, Salate und Gemüse um ein Vielfaches länger frisch, als alte Kühlgeräte. Zusätzliche Trockenfächer dienen als prädestinierter Platz für Wurst, Fleisch und Käse.
Haushaltstipp 3: Obst und Gemüse optimal lagern
Nicht alle Obst und Gemüsesorten sind im Kühlschrank richtig. Tomaten, Gurken und Paprika reagieren teilweise empfindlich auf zu geringe Temperaturen und verlieren wertvolle Vitamine.
Diese Gemüsesorten besser frisch kaufen und möglichst bald verarbeiten.
Kartoffeln sind in Kühlgeräten ebenfalls Fehl am Platz. Sie sollten an einem möglichst kühlen, gut belüfteten und dunklen Ort gelagert werden.
Auch beim Obst gibt es Sorten, die besser nicht gekühlt werden.
Alle tropischen Varianten wie Ananas, Bananen oder Mangos kommen mit den geringen Temperaturen des Kühlschranks nicht klar und verlieren an Geschmack.
Auch Zitrusfrüchte sollten nicht im Kühlschrank landen. Als Orientierung einige Obstsorten, die im Kühlschrank länger halten:
- Kirschen
- Heidelbeeren
- Brombeeren
- Erdbeeren
- Trauben
- Feigen
Haushaltstipp 4: Vorsicht Salmonellen!
Beim Umgang mit Fleisch, insbesondere Geflügel, besteht immer die Gefahr einer Salmonelleninfektion. Auch andere Bakterien können auf dem Fleisch vertreten sein. Nicht nur die ausreichende Kerntemperatur beim Zubereiten ist überaus wichtig, um alle Erreger abzutöten.
Fehler werden oft beim Vorbereitungen der Fleischwaren gemacht. Beispielsweise kann es verheerende Folgen haben, wenn sowohl rohes Fleisch als auch Salat auf dem gleichen Schneidebrett verarbeitet werden.
Über das Brett werden die Erreger vom Fleisch auf den Salat übertragen und da Salate nicht erhitzt werden, gelangen die gesundheitsgefährdenden Bakterien ungehindert in den Körper. Deshalb: rohes Fleisch stets streng getrennt von anderen Lebensmitteln lagern und zubereiten.
Im Kühlschrank sollten in der entsprechenden Zone maximal 4°C herrschen. Auftauwasser und Verpackungen von Fleisch vollständig entsorgen und alle Küchenutensilien, die damit in Verbindung kamen gründlich und unverzüglich mit heißem Wasser und Seife reinigen. Auch die Hände sorgfältig säubern.
Haushaltstipp 5: Edelstahl reinigen
Edelstahl-Flächen gibt es in Küchen meist reichlich. Allein die Spüle macht einen großen Anteil aus. Nachteilig an dem ansonsten robusten Material, ist der Pflegeaufwand. Denn leider lassen unschöne Kalkablagerung nicht lange auf sich warten.
Besonders ökologisch, günstig und erfolgreich lassen sich Edelstahloberflächen mit einer Essiglösung säubern. Dazu wird etwas Wasser mit Essigessenz gemischt und mit einem Schwamm auf Edelstahl aufgetragen. Nach einigen Minuten Einwirkzeit lässt sich der Kalk mit einer Bürste entfernen.
Essiglösungen sind wesentlich umweltfreundlicher als die im Handel erhältlichen Produkte, die sich oft als wahre Chemiekeulen entpuppen. Um Kalkablagerungen vorzubeugen, ist es ratsam Edelstahl stets trocken zu halten.
Weitere praktische Haushaltstipps hält Yvonne Willicks bereit. Die staatlich geprüfte Hauswirtschaftsmeisterin hat eine Vielzahl wirkungsvoller Ratschlägen in einem interaktiven eBook zusammengefasst, welches online auf wdr.de bereitgestellt wird.
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