Gemüse in der eigenen Wohnung anbauen

Chili Pflanze in der eigenen Wohnung anbauen

Gemüse in der eigenen Wohnung ist natürlich nicht im Sommer, wohl aber im Winter für so manchen passionierten Gärtner attraktiv.

Denn viele Gärtner bedauern es, wenn im Herbst, nach der Ernte, das Gartenjahr eine Pause macht.
Sie sehnen sich nach dem Frühjahr, um endlich wieder aktiv werden zu können.

Zu Glück für passionierte Gärtner erlaubt es die moderne Technik inzwischen, dass der winterliche Anbau von Gemüse in der eigenen Wohnung zu akzeptablen Kosten möglich ist.

Früher war es eine aufwändige Angelegenheit, wenn in den eigenen vier Wänden Pflanzen wachsen sollten.

Teure Metalldampflampen mussten angeschafft werden und ihr Stromverbrauch ließ die Energiekostenrechnung in die Höhe schnellen.
Mittlerweile bieten LED-Pflanzlampen viel Effizienz zu lukrativen Preisen.

Schon ab einer Aufnahmeleistung von rund 50 Watt bekommen selbst lichtliebende Arten ausreichend Licht, um in der kalten Jahreszeit gut gedeihen zu können.

Dazu braucht es neben der LED-Leuchte lediglich einen passenden Raum, der für die Aufzucht von Pflanzen geeignet ist.
Dies kann ein Zelt, ein Schrank, eine spezielle Anzuchtkiste (Growbox) oder ein ganzes Zimmer sein, je nach gewünschtem Ertrag.

Welche Sorten können kultiviert werden?

Paprika Gemüse in der Wohnung anbauen

Sicher fragt sich nun der ein oder andere, was für Sorten er erfolgreich im Innenraum anbauen kann.

Grundsätzlich ist die Aufzucht von allen Arten möglich.

Es sollten nur keine sonnenliebenden Pflanzen mit schattenliebenden unter den gleichen Lichtverhältnissen aufgezogen werden.

Beliebte Gemüsesorten sind Paprika, Chilis und Salate. Dazu kommen noch Gewürzkräuter wie zum Beispiel Brunnenkresse, Basilikum oder Majoran.

Welche Kosten entstehen?

Die Kosten sind natürlich von besonderem Interesse, weil Gemüse in der eigenen Wohnung sich ja auch lohnen soll.
Betrachten wir dazu erst einmal die Anschaffungskosten für die LED-Leuchten.
Diese fallen neben den Stromkosten am meisten ins Gewicht, alle anderen benötigten Artikel sind dazu vergleichsweise günstig.

  • Pro Quadratmeter Fläche, die für lichtliebende Gewächse beleuchtet werden soll, wird mit etwa 200 Watt Aufnahmeleistung gerechnet.
  • Auf dieser Fläche wachsen etwa 9 mittelgroße Pflanzen heran.
  • Für Chilis reicht eine deutlich kleinere Fläche, da gedeihen bis zu 50 Stück auf einem halben Quadratmeter.
  • Übrigens hat ein Quadrat mit einer Kantenlänge von 70 Zentimeter fast genau diese Größe.
Paprika Gemüse in der eigenen Wohnung anbauen

Wer noch spartanischer beginnen möchte, der wählt eine Grundfläche von einem fünftel Quadratmeter, da reicht eine einzige 50 Watt starke LED-Spezialleuchte aus.

Auf dieser Fläche, die einem Quadrat von 45 mal 45 Zentimeter entspricht, wachsen eine einzelne mittelgroße Gemüsepflanze oder 16 Chilipflanzen ganz ausgezeichnet.

Gute LED-Pflanzenlampen kosten je Watt Aufnahmeleistung etwa drei Euro.
Das ist nur auf den ersten Blick teuer, weil diese LED-Lampen meist jahrzehntelang arbeiten und deutlich weniger Strom verbrauchen als herkömmliche Metalldampflampen.

Berechnungsgrundlagen für die Lampenwahl

Als Erstes sollte der angehende Heimgärtner überlegen, was er in welchem Umfang anbauen möchte.
Sind es eher kleine Gewächse oder benötigen sie mehr Platz?
Besonders groß wachsende Pflanzen sind übrigens für den Innenraumanbau nicht geeignet.
Für kleine Sorten werden je Exemplar zwischen einem hundertstel bis zu zwei hundertstel Quadratmeter Platzbedarf gerechnet.
Für mittelgroße Arten werden zwischen einem zehntel und einem viertel Quadratmeter reserviert.
Demnach ergeben sich folgende zwei Tabellen für die wirtschaftlich sinnvolle Leistungsaufnahme der entsprechenden LED-Spezialleuchte.

LED Pflanzleuchten

Tabelle für kleine Pflanzen.

  • 1 bis 20 Stück – 0,2 m², 40 Watt
  • 20 bis 40 Stück – 0,4 m², 80 Watt
  • 40 bis 80 Stück – 0,8 m², 160 Watt
  • 80 bis 160 Stück – 1,6 m², 320 Watt

Tabelle für mittelgroße Pflanzen.

  • 1 bis 2 Stück – 0,2 m², 40 Watt
  • 2 bis 4 Stück – 0,4 m², 80 Watt
  • 4 bis 8 Stück – 0,8 m², 160 Watt
  • 8 bis 16 Stück – 1,6 m², 320 Watt

Bei größeren Installationen ist eine persönliche Beratung zu empfehlen.
Je nach Sorte können durch Auswahl einer speziellen LED-Leuchte abermals Energie und Aufwand gespart werden.

Den ersten Pflanzraum einrichten

Es ist soweit, die LED-Pflanzleuchte wurde geliefert und liegt zum Einsatz bereit.
Wichtig ist nun, dass diese mit etwas Überlegung verwendet wird.
Ein oft gemachter Fehler ist der, die LED-Lampe einfach über die Pflanzen zu hängen und keinen Lichtschutz anzubringen.
Dies führt dazu, dass ein erheblicher Teil des zugeführten Lichtes nicht aufgenommen wird.
Es streut und wird von den Wänden und Möbeln des Raumes absorbiert.
In diesem Fall wird nur das Licht, das direkt auf die Blätter trifft, für das Wachstum verwertet.

Eine deutliche Ertragssteigerung wird durch die Verwendung reflektierender Seitenwände erreicht.
Dadurch kommen der Pflanze bis zu 50 Prozent mehr Licht zugute als ohne seitliche Begrenzung.
Professionelle Aufzuchtschränke sind komplett mit metallisch-reflektierender Folie ausgestattet, das erhöht die Effizienz ungemein.

Das Klima in dem Pflanzraum sollte den Bedürfnissen der angepflanzten Sorte entgegen kommen.
Es sollte nicht zu feucht und nicht zu trocken sein.
Auch Sauberkeit ist wichtiger, als manche denken. Pilze und Bakterien lieben Schmutz, von anderen Schädlingen ganz zu schweigen.

Ein anderer Fehler ist der, dass LED-Leuchten mit zweifelhaften Leistungsdaten aus falsch verstandener Sparsamkeit bevorzugt werden.
Zahlreiche Hersteller schönen die Angaben, um ihre LED-Lampen, die teilweise mit technisch überholten LEDs bestückt sind, noch verkaufen zu können.
Wer nach Qualität sucht, die sich dann auch binnen kürzester Zeit rechnet, investiert in hochwertige LED-Pflanzleuchten.

Bildquellen:

© Volker Ehrle  / pixelio.de / Fotolia 218933066_S / Fotolia 218932724_S

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