Die öffentlichen Haushalte geraten derzeit immer stärker unter Druck und die Finanzierung vieler Projekte steht auf der Kippe. Auch die Zukunft von Sporthallen ist ungewiss. Die Politik ist zwar bemüht, die Bedeutung des Sports anzuerkennen, gleichwohl kann sie die Priorisierung der begrenzten finanziellen Mittel nicht vermeiden. Da Sport und andere Freizeitaktivitäten sowohl das Gemeinschaftsgefühl als auch die Gesundheit des einzelnen Bürgers fördern, sind Alternativen zu den bewährten Sporthallen gefragt. Für dieses Problem gibt es auch einige Lösungen, insbesondere in Form von Freilufthallen.
Eine neue Sporthalle bauen?
Wenn es in einer Kommune darum geht, dass man eine neue Sporthalle bauen will, haben Eltern, Kinder und alle anderen, die in ihrer Freizeit gern Sport treiben wollen, ziemlich schlechte Karten. Vorhaben wie der Bau einer komplett neuen Sporthalle für den Amateurbedarf sind für viele Kommunen viel zu teuer. Deshalb stehen sie auf den Agenden der meisten Kommunen auch ziemlich weit hinten.
Was ist eine Freilufthalle?
Bei einer Freilufthalle handelt es sich um eine Sportstätte mit einer überdachten Fläche. Die Wände und Dächer einer solchen Halle bestehen aus Materialien wie Stahl und Kunststoff. Freilufthallen sind leichter gebaut als klassische Sporthallen. Die Leichtbauweise zeigt sich hauptsächlich durch die Wandkonstruktion: Tragende Wände fehlen, stattdessen stützen Pfeiler das Dach. Die Flächen sind mit einem Kunstrasen oder anderen Böden bedeckt, die sich für die sichere Durchführung sportlicher Aktivitäten eignen. Der Unterschied zu Sporthallen besteht darin, dass diese im Vergleich zu Freilufthallen wesentlich massiver sind und dadurch höhere Bau- und Unterhaltskosten verursachen.
Die Vorteile von Freilufthallen
Freilufthallen sind im Vergleich zu den allseits bewährten Sporthallen kostengünstig und flexibel aufstellbar. Und sie sind ein wirksamer Schutz vor Regen und zu viel Sonne.
Kostengünstig
Kommunen, die eine Sporthalle bauen, müssen je nach Umfang des Bauprojektes einen Betrag im siebenstelligen Bereich veranschlagen. Anschließend sind regelmäßige Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten erforderlich, die weitere Kosten verursachen. Der Bau von Freilufthallen kostet dagegen nur ca. 300.000 bis 750.000 Euro pro Stück – eine Kostenersparnis von mindestens 50 % im Vergleich zu klassischen Sporthallen.
Flexibel
Gleichzeitig bleiben die Nutzungsmöglichkeiten flexibel: Freilufthallen eignen sich für sportliche Aktivitäten wie Fußball, Basketball, Tennis oder Volleyball. Sie lassen sich ebenso für andere Zwecke wie öffentliche Veranstaltungen nutzen. In Zukunft werden Jugendliche ihre Abschlusszeugnisse zunehmend in Freilufthallen entgegennehmen, wo ihre Eltern diesen Moment noch in klassischen Sporthallen erlebten.
Schützendes Dach
Die Nutzung einer Freilufthalle ist weitgehend unabhängig von der Wetterlage oder anderen widrigen äußeren Bedingungen möglich. Das Dach schützt insbesondere vor starker Sonneneinstrahlung und Regenfällen. An den freien Bereichen zwischen den Stützpfeilern lassen sich Netze befestigen, die beispielsweise verhindern, dass Bälle unbeabsichtigt in den Außenbereich gelangen. Manche Konstruktionsweisen erlauben den Einsatz von Kunststoffelementen, die die Sportler und andere Besucher vor Wind schützen.
Nachteile von Freilufthallen
Manche Freilufthallen eignen sich nicht für Sportarten, die eine hohe Deckenhöhe erfordern. Da es unterschiedliche Bauweisen gibt, schließen solche Hallen die Freude an Volleyball oder ähnlichen Ballspielen nicht aus. Herrschen extreme Witterungsbedingungen vor, geraten Freilufthallen ebenfalls an ihre Grenzen. Die offenen Wände bieten keinen Schutz vor starken Winden und niedrigen Temperaturen. Zwar erlauben manche Konstruktionsweisen den temporären Einsatz von schützenden Kunststoffelementen, allerdings verursacht dies zusätzlichen Personalaufwand.
Fazit – Freilufthallen als Alternative zu Sporthallen
Freilufthallen sind günstige Alternativen zu massiv gebauten Sporthallen. Sie sind ganzjährig nutzbar und bieten einen zuverlässigen Schutz vor starker Sonneneinstrahlung und Regen. Die offenen Wände schützen jedoch nicht vor Kälte und kräftigen Winden. In Zeiten knapper öffentlicher Kassen sind Freilufthallen dennoch eine attraktive Alternative zu den bewährten Sporthallen.
Quellen:
- Text: Eine Sporthalle Bauen /
- Bilder: © Foto von Deposito / Heidelberg