Sind Sie der Ansicht, dass Sie keinerlei Einfluss auf ihren Stromverbrauch haben? Dann irren Sie sich! Das Gegenteil ist der Fall. Sie können viel dafür tun, um Ihren Stromverbrauch und damit auch Ihre Stromkosten zu reduzieren, ob mit oder ohne Investitionskosten.
Elektrogeräte – langfristig den Stromverbrauch senken
Große Stromfresser sind veraltete Elektrogeräte, z. B. Trockner, Gefrier-Kühl-Kombinationen, Elektroherde oder Kühlschränke. Überlegen Sie sich, ob es nicht höchste Zeit wird, den Stromverbrauch Ihrer Elektrogeräte zu checken. Das eine oder andere Gerät lässt sich wahrscheinlich durch eine stromsparende Alternative ersetzen. Gerne werden solche Investitionen in langfristig reduzierten Stromverbrauch Jahre vor sich hergeschoben, weil sie erstmal Geld kosten. Informieren Sie sich über die 10 größten Stromfresser, wie viel Strom Sie mit einem besseren Energieeffizienzlabel einsparen können. Denn, je größer der Stromfresser, desto größer Ihre Stromersparnis und desto schneller holen Sie Ihre Anschaffungskosten wieder herein. Ersetzen Sie jene Elektrogeräte zuerst, mit welchen Sie am meisten Strom einsparen können. Auf längere Sicht sparen Sie Geld ein, wenn Sie sich Geräte zulegen, die über eine gute Energieeffizienzklasse verfügen.
Es werde Licht – Stromverbrauch senken durch LED
Die Beleuchtung innerhalb der eigenen vier Wände nutzen wir jeden Tag zum Entspannen, Arbeiten und Wohlfühlen. Der durchschnittliche Stromfresser auf dem 2. Platz sind veraltete Leuchtmittel. Sie sind oft der eigenen Bequemlichkeit geschuldet, denn ein Wechsel zur LED-Beleuchtung kostet kaum Geld, ganz im Gegenteil. Die Kosten der Anschaffung holen Sie in Windeseile wieder herein. Hinzu kommt, dass Sie sich mit LED-Lampen jeden Lichtwunsch erfüllen können, von einem kühlen (oder kalten) bis warmen und von einem gedämpften bis hellen Licht. LEDs sind langlebig und eignen sich auch gut in Kombination mit Bewegungsmeldern. Weniger Stromverbrauch bei gleicher Helligkeit, geringere Stromkosten und weniger Müll (kein Quecksilber wie bei den sogenannten Energiesparlampen) – LEDs sind Alleskönner und eine fantastische Erfindung.
Verhaltensgewohnheiten beim Stromverbrauch ändern
Stromkosten spürbar zu senken, hat sehr viel mit dem Verändern von Verhaltensgewohnheiten zu tun. Deshalb lohnt es sich, sich selber und seine Mitbewohner etwas kritischer in den Fokus zu nehmen. Ist immer nur in den Räumen Licht an, in welchen Sie sich befinden? Oder geschieht es regelmäßig, dass Sie vergessen, das Licht im Treppenhaus, in der Küche oder in einem anderen Raum auszuschalten? Rechnet man das im Jahr hoch, kann dabei schnell eine zwei- bis dreistellige Summe zusammenkommen. Das ist natürlich auch davon abhängig, über welche Leuchtmittel Sie verfügen.
Stand-by-Modus ist nicht immer nötig
Die meisten, wenn nicht gar alle Geräte brauchen nicht im Stand-by-Modus zu sein, denn dieser zieht Strom und das nicht zu knapp. Schnell macht der Stand-by-Modus von Geräten in einem 3-Personen-Haushalt 10-20 % der jährlichen Stromkosten aus. Sehr empfehlenswert sind Mehrsteckdosen mit einem Kippschalter. So können Sie mit einem Schalter mehrere Geräte ausschalten, was sehr praktisch ist.
Heizen und Lüften
Machen Sie es sich zur Gewohnheit, jedes Jahr vor der Heizperiode nachzusehen, ob der Wasserstand Ihrer Heizkörper nicht zu niedrig ist. Füllen Sie Wasser nach, wenn notwendig. In diesem Zuge sollten Sie all Ihre Heizkörper entlüften. Beides wird sich positiv auf Ihre Heizkosten auswirken, denn Sie brauchen weniger Energie für mehr Wärme. Achten Sie auch darauf, dass die Heizkörper nicht verstaubt sind und keine Möbel davorstehen. Auch sollten keine Gardinen vor den Heizkörpern hängen. Denn beides mindert die Heizleistung. Die Heizung muss im Winter nicht immer auf gleich hoher Stufe laufen. Vor allem nachts kann sie meist heruntergeregelt werden.
Eine Faustregel besagt: Mit jedem Raumgrad weniger, können Sie ca. 6 % Energie einsparen. Eine gute Idee ist es, auch in der Wohnung wärmere Kleidung anzuziehen. Damit lassen sich sehr kalte Tage überbrücken und die Heizung muss nicht permanent auf Hochtouren laufen. Damit nicht so viel Wärme durch die Fenster entweicht, lohnt es sich, die Fensterdichtungen auszuwechseln. Neue Dichtungen sparen enorm und spürbar viel Energie. Sie vermeiden Zugluft und erhöhen den Schallschutz der Fenster. Lüften ist auch im Winter wichtig. Doch statt die Fenster zu kippen, ist im Winter 5-minütiges Stoßlüften empfehlenswert. Währenddessen sollten Sie die Heizung ausstellen.
Wäsche waschen
Waschen Sie Ihre Wäsche mit hohen Temperaturen? Dann können Sie sehr gut Stromkosten sparen, denn bei normal verschmutzter Wäsche reicht ein Waschprogramm mit 30 oder 40 Grad völlig aus. Hinzu kommt: Meistens ist keine Vorwäsche nötig. Die Waschtrommel sollte immer voll beladen sein, denn sie braucht immer die gleiche Energie, unabhängig davon, wie voll sie ist. Das gilt auch für Waschmaschinen, die über die Funktion einer Mengenautomatik verfügen. Denn diese wirkt sich hauptsächlich auf die Wassermenge aus. Das empfohlene Füllgewicht der Waschmaschine hängt auch vom Waschprogramm ab. Doch in der Regel sollte eine Handbreit Platz sein bis zur oberen Trommelwand.
Das Eco-Programm soll das energiesparendste Programm sein, obwohl es am längsten läuft. Denn die Wäsche wird nicht so warm gewaschen. Kurzprogramme sind meist nicht sonderlich energiesparend, da das Wasser in einer kürzeren Zeit aufgewärmt werden muss. Es verhält sich also ähnlich wie beim Autofahren. Wer eine Strecke in möglichst kurzer Zeit zurücklegt, braucht um einiges mehr Benzin als jemand, der für die Strecke sehr viel mehr Zeit einplant. Leben Sie in einem Gebiet mit kalkhaltigem Wasser? Dann sollten Sie Ihre Maschine regelmäßig entkalken, denn eine verkalkte Waschmaschine erhöht den Stromverbrauch enorm.
Wäsche trocknen und bügeln
Verwenden Sie einen Wäschetrockner? Besser ist es, die Wäsche an der Luft zu trocknen. Doch, wenn es nicht anders geht: Auch hier gilt das Gleiche wie für die Waschmaschine. Die Trommel sollte voll beladen werden. Das Eco-Programm ist am günstigsten. Auch der Trockner braucht Pflege: Das Flusensieb sollten Sie nach jedem Trocknungsgang reinigen, und die Wärmepumpe braucht eine regelmäßige Wartung. Wer seine Wäsche bügelt, sollte Wäsche sammeln und lieber einmal in der Woche bügeln als täglich. Denn dann ist das Bügeleisen warm und verbraucht weniger Energie. Bügeln Sie also Ihre Wäsche hintereinander weg, z. B. zuerst jene, die eine höhere Temperatur brauchen, dann die Wäsche, die eine geringere Temperatur benötigt. Auch ein Bügeleisen sollte regelmäßig gereinigt und entkalkt werden.
Wasser kochen und Brötchen aufbacken
Wer sein Wasser, auch Nudelwasser, im Wasserkocher erhitzt, anstatt auf dem Elektroherd oder in der Mikrowelle, kann bis zu 40 % Strom einsparen. Wer seine Brötchen auf dem Toaster aufbackt, anstatt im Backofen, kann bis zu 70 % Energie einsparen. Das gilt aber nur für kleine Haushalte. Backt man Brötchen für eine Familie auf, so lohnt es sich meistens, den Backofen zu verwenden.
Stromverbrauch senken durch eigenen Strom
Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, durch Verhaltensänderungen, Kosten für Strom einzusparen. Nur einige Möglichkeiten wurden oben angesprochen. Doch eine sehr wichtige Option fehlt noch: seinen Strom bzw. einen Teil seines eigenen Stroms selber zu erzeugen. Es gibt sogenannte Mini-Solaranlagen für zu Hause. Man nennt sie auch Balkonkraftwerke oder Stecker-Solaranlagen. Informieren Sie sich, wie viel Strom solch eine Mini-Solaranlage produziert, was sie kostet und bei wem sie sich lohnt. Energie zu sparen und verantwortungsbewusst mit dieser kostbaren Ressource umzugehen, betrifft uns alle. Es geht nicht nur darum, seine Energiekosten möglichst gering zu halten, sondern auch auf Nachhaltigkeit zu setzen. Dazu kann jeder Mensch seinen Beitrag leisten, denn es gibt viele Energiesparmaßnahmen, die wenig oder gar kein Geld kosten.
Quellenangaben:
- Öko-test.de (Link im Text)
- Handelsblatt (Link im Text)
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