Jahr für Jahr kommt die Zeit des Obst- Baumschnitt. Ganz oben auf der Liste steht dann Apfelbaum schneiden. Gefolgt wird der Apfelbaum mit einigem Abstand von anderen Obstbäumen wie dem Birnen- und Kirsch- oder auch dem Pfirsichbaum. Warum braucht gerade der Apfelbaum jedes Jahr eine Verjüngungskur, soll er uns auch im kommenden Jahr mit seinen Früchten beschenken?
Da gibt es gleich eine Reihe von Gründen. Sie zu kennen lohnt sich schon deshalb, weil Sie dann leicht unterscheiden können, welchen Ast sie abschneiden und welchen eben nicht. Also:
- Äpfel sind im Vergleich zu anderem Obst, das in unseren Gärten wächst, relativ große Früchte, die den Baum, an dem sie wachsen, doch schon recht beeindruckend belasten können.
- Schütteln, anders als es das Märchen von Frau Holle nahelegt, sollte man Äpfel auch nicht, es sei denn es ist eh klar, dass sie nicht gelagert, sondern zum Beispiel gleich zu Apfelsaft verarbeitet werden sollen.
- Bei langen Ästen tragen diese gerade in guten Apfel-Jahrgängen schwer an der Last der Früchte, sodass sie im schlimmsten Fall brechen.
- Wachsen lange Äste eher nach oben, kann es recht mühsam werden, die Äpfel zu ernten.
- Konkurrierende Zweige nehmen einander Kraft und auch Licht weg.
- Die Baumkrone insgesamt ist so dicht geworden, dass die Früchte zu wenig Luft und Licht bekommen und beim Ernten kommt man dann auch nicht richtig an die begehrten Schätze.
- Senkrecht nach oben wachsende Triebe, die sogenannten Schosser, kosten Ihren Apfelbaum auch nur Kraft und tragen keine Früchte.
Der Apfelbaum und der Pfirsichbaum sind vielleicht die beiden Extreme, was den Baumschnitt betrifft. Der Apfelbaum ist wenig, der Pfirsichbaum sehr anspruchsvoll. Für Birnen gilt ähnliches wie für Apfelbäume, für Aprikosen und Nektarinen ähnliches wir für den Pfirsichbaum.
Apfelbaum schneiden
Der Apfelbaum ist der beliebteste Obstbaum in Deutschlands Gärten – nicht nur, weil Äpfel so vielseitig einsetzbar und lecker sind, sondern auch weil sich Apfelbäume relativ leicht pflegen und eben auch schneiden lassen.
Behalten Sie Ihren Apfelbaum oder all Ihre Apfelbäume im Blick und schneiden ihn jedes Jahr – ist der jährliche Baumschnitt auch kein großer Act. Und falsch machen können Sie dann auch nicht viel.
Wichtig ist beim jährlichen Baumschnitt vor allem
- alle – senkrechten – Wasserschosse direkt am Ast abzuschneiden.
- alle toten Äste – ebenfalls direkt am Ast entfernen.
- quer bzw. nach innen wachsende Äste abschneiden.
- bei Ästen, die sich verzweigen, wird der am meisten nach außen strebende Trieb belassen, und der andere kurz über der Verzweigung abgeschnitten.
- die belassenen Äste können ggf. gekürzt werden.
Pfirsichbaum schneiden
Einen Pfirsichbaum zu schneiden ist eine Kunst für sich. Denn Pfirsichbäume haben die Eigenart sogenannte wahre und falsche Fruchttriebe auszubilden. Es gibt zwar Merkmale (Kombination mit Blattknospen) woran sich die wahren Fruchttriebe erkennen lassen.
Aber man braucht schon einige Übung und Erfahrung, um die verschiedenen Knospenformen beim Pfirsich im Eifer des Gefechts – dann auf der Leiter stehend – auch sicher unterscheiden zu können. Zudem muss ein Pfirsichbaum jedes Jahr radikal geschnitten werden, da die Zweige nur zwei bis drei Jahre Früchte tragen. Mein Tipp: Lassen Sie lieber einen Fachmann ran. Derer gibt es ja inzwischen in jeder Gegend Deutschlands viele.
Baumschnitt für den Garten verwenden
Den Schnitt von Bäumen und Pflanzen sollten Sie nicht einfach in die grüne Tonne schmeißen, denn dieser ist eine gute Grundlage, um im nächsten Frühjahr guten Dünger für die neue Gartensaison zu erhalten oder aber eine Schutzschicht für die Erde im Winter zu legen.
Dafür gibt es Gartenhäcksler, die eine wirklich sehr praktische und zeitsparende Hilfe darstellen, den dann oft in größeren Mengen anfallenden Baumschnitt zu verkleinern. Der Handel stellt seit einiger Zeit schon grundsätzlich zwei ganz verschiedene Arten von Gartenhäckslern zur Verfügung, die auch sehr unterschiedliche Ergebnisse bringen.
Daher sollten Sie sich vor dem Kauf des einen oder anderen Gerätes genau überlegen, für welche Zwecke Sie Ihren Baumschnitt verwenden möchten.
Wichtig ist auf jeden Fall eine regelmäßige Pflege der Bäume, was auch das Umfeld des Baumes betrifft, wie zum Beispiel das Mulchen.
Baumschnitt zum Mulchen zu verwenden
Viele Gärtner schwören auf das Mulchen, da hierbei im Winter die Wurzeln der winterharten Pflanzen vor der Kälte geschützt werden und in den ersten warmen Tagen das Unkraut keine Chance hat.
Um Ihren Baum- und Strauchschnitt zum Mulchen zu verwenden, benötigen Sie einen Gartenhäcksler mit Messer. Dieser zerschneidet die alten Äste in kleine Stücke, die gut auf die Beete verstreut werden können, da sie sich nur langsam zersetzen. Auch können Sie die Messerhäcksler für einen grünen Schnitt, wie von Sträuchern oder auch Gräsern verwenden. Bei der Anschaffung eines Messerhäckslers sollten Sie vor allem überdenken, ob sich Ihre Nachbarn über den Lärm gestört fühlen könnten, da diese Geräte sehr laut sind.
Gartenschnitt für den Kompost verwenden
Möchten Sie den angefallenen Baumschnitt zum Kompostieren verwenden, um damit im nächsten Frühjahr schon Ihren Dünger vorrätig zu haben, bietet sich ein Walzenhäcksler an. Dieser zerschneidet den Schnitt nicht, sondern zerdrückt diesen. Das hat zur Folge, dass sich auf dem Häckselgut schneller kleine Mikroorganismen bilden können, die das Schnittgut schneller zersetzen.
Geben Sie dieses nun auf den Kompost, haben Sie im Frühjahr einen guten Dünger für die neue Saison. Der Vorteil eines Walzenhäckslers liegt vor allem auch darin, dass er sehr leise arbeitet, daher ist er vor allem bei den Hobbygärtnern in Schrebergartenanlagen beliebter.
Rechtzeitig planen
Um zu viel Abfall in der grünen Tonne zu vermeiden, sollten Sie auf jeden Fall über die Anschaffung eines Gartenhäckslers nachdenken. Also unbedingt vorher überlegen, für welchen der beiden im Handel angebotenen Geräte Sie sich entscheiden möchten, welcher Häcksler sinnvoll für Sie persönlich und vor allem auch für Ihren Garten ist.
Für alle größeren Schneide-Arbeiten gilt die Regelung: zwischen Oktober und Februar schneiden (wegen der Singvögel). Vorsichtige Sommerschnitte sind aber auch zwischen März und September erlaubt. Rechtzeitig für scharfe Astscheren sorgen, ist wichtig (schärfen oder neue kaufen) – sonst haben es ihre Bäume schwer, die Wunden der Schnitte zu heilen. Haben Sie an alles vorab gedacht? – Ihr Garten wird es Ihnen danken.
Bildquellen
- Apfel-Baumschnitt © haushalt-garten-ratgeber.de
- Apfelernte zu zweit @ JPchret – Fotolia
- Die Schosser von Apfelbaum weg schneiden © haushalt-garten-ratgeber.de
- Baumschnitt_Astschere © fotoschab – Fotolia.com
- Baumschnitt_Mulch © GalinaSt – Fotolia.com