Bambus Pflege im Winter

Bambusblätter

Bambus ist eine recht robuste Pflanze, die natürlich dennoch einiger Pflege bedarf. Und mit den richtigen Tipps und Tricks können geeignete Bambus Sorten auch in unseren Breiten überwintern. 

Bambus, das immergrüne Gewächs aus den tropischen und subtropischen Zonen Asiens, weckt immer Assoziationen zu feucht-warmen, üppigen Tiefebenen, von raschelnden Hainen umgebenen Tempeln längst vergessener Gottheiten, zu endlosen Reisfeldern und bizarren Hügelformationen.

Hundertfach verewigt in den zarten Tuschezeichnungen japanischer Meister, wird er auch in Europa immer beliebter.

Er ist unkompliziert in der Pflege und stellt relativ wenige Ansprüche an Standort und Boden. Trotzdem scheut sich noch so manch einer, sich eine solche dekorative Hecke in den Garten zu pflanzen. Dahinter steckt meist die Sorge, eine so sonnenverwöhnte Pflanze sei nicht heil über unsere nördlichen Winter zu bringen. Dies ist allerdings ein Trugschluss.

Bambus gedeiht keineswegs nur in dschungelähnlichen Umgebungen. Er ist im Gegenteil bis in die schneebedeckten Höhen der südamerikanischen Anden oder des Himalaja zu finden, wo er mit seinem vereisten und dennoch grünen Blattwerk äußerst attraktiv anzusehen ist.

Bambushecke

Bambussorten für den Winter bei uns

Allgemeine Tipps zum Überwintern von Pflanzen sind das eine. Für den Bambus gibt es einige Besonderheiten zu berücksichtigen. 

Wer sich diese schlichte, genügsame und dennoch so ansprechende Pflanze in den eigenen Garten holen möchte, tut gut daran, zunächst nach einer geeigneten Art Ausschau zu halten.

Gemäß seiner Herkunft aus den unterschiedlichen Klimazonen umfasst die Auswahl zahlreiche Arten, die unterschiedlich winterhart sind:

  • Nicht winterharte Arten vertragen keinen oder allenfalls nur sehr kurzzeitigen Frost. Sie müssen in nicht zu trockenen, kühlen Räumen überwintern. Daher eignen sie sich am besten für die Kultur in einem Topf, der leicht zum Winterquartier transportiert werden kann.
  • Mäßig winterharte Arten vertragen Frost bis zu -15°, vorausgesetzt dieser hält nicht zu lange an und die Pflanze steht an einem vor direkter Sonnenstrahlung und Wind geschützten Platz.
  • Gut und sehr winterharte Arten überstehen auch Temperaturen bis zu -20° beziehungsweise bis -25°.

Bis auf die nicht winterharten Arten eignen sich demnach alle Bambussorten für die Kultur als Hecke oder Wäldchen. Selbstverständlich können auch sie genauso gut in Töpfen kultiviert werden.

Schutz des Bambus im Winter

Um nun zu gewährleisten, dass die flach wurzelnden Rhizome der Bambuspflanze nicht erfrieren, müssen diese geschützt werden. Am zweckdienlichsten ist eine dicke Schicht aus Laub oder Stroh, die die Erd- und etwaige Sonnenwärme speichert und damit das Zufrieren des Erdreichs verhindert.

Junge Bambus Pflanzen sollten als weitere Schutzmaßnahme im Frühling oder im Sommer gepflanzt werden, damit die Pflanzen gut anwachsen und robuste Wurzeln bilden können.

Zum Schutz vor Wind empfiehlt sich, falls kein entsprechend geschützter Standort vorhanden ist, die Verwendung von Matten aus Bast, Vlies oder ähnlich leichten, blattschonenden Materialien. Diese schützen gleichzeitig Halme und Blattwerk vor zu starker Sonneneinstrahlung.

Da die Strahlen im Winter aufgrund des Neigungswinkels der Erde besonders intensiv auf die Pflanzen einwirken, ist das Risiko von Blattschäden durch Verbrennungen auch besonders hoch. An windgeschützten Standorten reicht die lose Bündelung mehrerer Bambuspflanzen, wodurch die Pflanzen sich gegenseitig den benötigten Schatten spenden können.

Bei dichten Hecken aus älteren Pflanzen kann auf das Bündeln verzichtet werden.

Mindestens genauso wichtig, wenn nicht wichtiger, ist die ausreichende Versorgung mit Wasser auch im Winter. Da Kälte ebenso austrocknend wirkt wie Hitze, müssen die Bambuspflanzen unbedingt regelmäßig und kräftig gegossen werden.

Staunässe mögen sie allerdings nicht, sodass im Topf für gute Abzugsmöglichkeiten gesorgt werden sollte. Für ausgepflanzten Bambus erfüllt durchlässiger nährstoffreicher Boden, der gern leicht sauer sein darf, den gleichen Zweck.

Vliesmatten als Überwintererungshilfe

Ebenfalls als sehr hilfreich hat sich das Unterlegen von Vliesmatten erwiesen. Diese binden die Feuchtigkeit des Erdreichs und halten damit den empfindlichen Wurzelbereich ausreichend trocken.

Nebenbei erfüllen die Vliese auch noch ihren hauptsächlichen Nutzen und verhindern die Entstehung von unästhetischen, Unkraut genannten Wildpflanzen.

Sind alle Bedürfnisse der Bambuspflanze erfüllt, das heißt:

  • sie steht in durchlässigem, nährstoffreichem Boden
  • ihr Standort ist vor Wind und Sonne geschützt
  • und sie erhält ausreichend zu trinken,

kann es trotzdem passieren, dass bei sehr tiefen Temperaturen die Blätter absterben.

Dies ist leicht daran zu erkennen, dass sie sich einrollen und verfärben. Obwohl das den ästhetischen Gesamteindruck stört, sollten die vertrockneten Blätter nicht abgeschnitten werden. Bleiben sie hängen, fördern sie den Neuaustrieb im folgenden Frühling, durch den sie ohnehin abgestoßen werden.

Pflege des Bambus bei Frostschäden 

Trotz aller sorgfältigen Pflege und geeigneter Schutzmaßnahmen kann es passieren, dass der Bambus durch anhaltenden Frost Schaden nimmt.

Dieser Schaden lässt sich in drei Schweregrade unterteilen:

  • leichte Schäden, erkennbar an verwelkten Blättern
  • mittelschwere Schäden, an blassen, vertrockneten Halmen zu erkennen
  • schwere Schäden, nicht sichtbar. Diese machen sich erst im nächsten Frühling bemerkbar, wenn die Pflanze nur spärlich austreibt oder gar ganz eingeht.

Auch wenn einer der oben beschrieben Schäden eingetreten ist, kann der Bambus aufgrund seiner Zähigkeit trotzdem noch gerettet werden. Hierzu braucht es nicht mehr als ausreichende Wassergaben – und Geduld. Verwelkte Blätter werden bei Neuaustrieb abgeworfen; vertrocknete Halme verkümmern zunächst ganz, bevor sie von frischen Trieben verdrängt und ersetzt werden.

Für Schäden an der Wurzel gilt dasselbe, allerdings kann es sehr lange, bis zu einem halben Jahr oder noch länger, dauern, bis der Bambus neu treibt.

Bambus gehört zu den schnellst wachsenden Pflanzen weltweit und sein maximales Wachstum kann unglaubliche 100 cm pro Tag betragen. Hat sich ein frostgeschädigter Bambus also erst einmal richtig erholt, ist die gewünschte Höhe von Hecke oder Kübelpflanze schnell wieder erreicht.

Insgesamt gelingt die Überwinterung desto problemloser, je länger der Bambus schon an einem festen Ort steht und dadurch bereits ausreichend robuste Wurzeln bilden konnte.

Am richtigen Standort und mit der geeigneten Pflege lohnt es sich also, diese attraktiven Pflanzen mit dem typisch asiatischen Flair in den heimischen Garten zu holen. Auch wenn sie Frostschäden erlitten haben, erholen sich die wüchsigen Pflanzen doch früher oder später wieder.  

Bildquellen

Bambusblätter – Pixabay.com
Bambushecke – Pixabay.com
Unkrautvlies in Profiqualität – ©Carsten Bornemann / bambushecken.de

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