Egal, ob für den privaten Haushalt oder einen Gewerbebetrieb, wer sich eine Photovoltaikanlage zulegen will, möchte vorab natürlich wissen, wie wirtschaftlich diese überhaupt ist. Dieser sogenannte spezifische solare Ertrag, auch spezifischer Solarertrag genannt, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann ganz unterschiedlich aussehen. Welche Faktoren das sind, zeigt Ihnen dieser Beitrag.
Spezifischer Solarertrag – was ist damit gemeint?
Der spezifische solare Ertrag gibt an, wie viel Energie – gemessen in Kilowattstunden pro Kilowattpeak (kWh/kWp) – eine PV-Anlage innerhalb eines bestimmten Zeitraums (in der Regel innerhalb eines Jahres) und pro installierter Leistungseinheit erzeugt. Der Wert ist ein wichtiger Indikator, mit dem verschiedene Anlagen in unterschiedlichen Größen möglichst genau und aussagekräftig verglichen werden können. Er bezieht sich stets auf die realen Bedingungen und wird nicht unter Laborbedingungen gemessen. Bei uns in Deutschland liegt der spezifische Ertrag einer Solaranlage im Jahr durchschnittlich bei 1000 kWh/kWp, wobei es aber zum Teil erhebliche Unterschiede gibt.
Welche Faktoren bestimmen den Solarertrag?
Faktoren wie die Standortbedingungen der Anlage und das Wetter spielen eine wichtige Rolle für den Ertrag einer Solaranlage. Sie lassen sich nur durch einen Umzug in eine andere Region beziehungsweise in südlichere Gefilde beeinflussen. Sehr wohl beeinflussen lässt sich aber weitere wichtige Faktoren.
- Der Standort ist einer der wichtigsten Faktoren, denn nicht in jeder Region ist die Anzahl der Sonnenstunden gleich. Im Sommer 2024 konnte Berlin beispielsweise 780 Sonnenstunden verzeichnen, Nordrhein-Westfalen hingegen nur 650 (Quelle: Statista).
- Gleichzeitig scheint in den Sommermonaten die Sonne deutlich häufiger und länger als in den Wintermonaten. Das bedeutet, dass nur etwa ein Viertel des Ertrags auf das Winterhalbjahr entfällt, drei Viertel dagegen auf das Sommerhalbjahr.
- Der solare Ertrag ist dann am höchsten, wenn die Module nach dem Stand der Sonne ausgerichtet sind. Als optimal gilt die Ausrichtung nach Süden mit einem Winkel von ungefähr 30 bis 40 Grad.
- Weiterhin spielt auch die Verschattung eine Rolle. Im ungünstigsten Fall kann sie die solaren Erträge ganz erheblich schmälern. Typische Quellen einer Verschattung sind hohe Bäume und benachbarte Gebäude.
Technische Aspekte beim Aufbau einer Fotovoltaikanlage
Neben Standort und Umfeld einer Fotovoltaikanlage kommt es natürlich auch auf die Qualität und Verarbeitung der Anlage an. Relevant sind vor allem die verbauten technischen Komponenten. Mit modernsten und qualitativ anspruchsvollen Solarmodulen lassen sich auch bei verhältnismäßig wenig Sonnenstunden oder bei Verschattungen relativ hohe Erträge erzielen.
- Im Vergleich zu älteren polykristallinen Modulen bieten monokristalline Module unter anderem einen höheren Wirkungsgrad.
- Außerdem sollte man unbedingt auf den Wechselrichter achten. Ein leistungsstarker Wechselrichter sorgt nämlich für deutlich höhere Erträge als ein schwächerer. Im besten Fall liegt der Wirkungsgrad des Wechselrichters bei 98 Prozent. Ein Wert knapp darunter ist ebenfalls akzeptabel, unter 95 Prozent sollte der Wirkungsgrad des Wechselrichters aber auf keinen Fall liegen.
Wartung der Fotovoltaikanlage
Schließlich, nachdem alle Entscheidungen getroffen und die Fotovoltaikanlage installiert wurde, muss sie auch regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Auch die regelmäßige Reinigung der Anlage wirkt sich darauf aus, wie hoch ein spezifischer Solarertrag tatsächlich wird. Schmutz, Staub, Pollen und Laub können die Module bedecken. Sie sind dann nur noch eingeschränkt in der Lage, das Sonnenlicht in Energie umzuwandeln. Gerade nach einem pollenreichen Frühling oder nach einem starken Wettereignis ist eine Überprüfung der Anlage auf jeden Fall zu empfehlen.
Quellen
- Text: Anzahl der Sonnenstunden laut Statista
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