Ohne Fleiß bekanntlich kein Preis – wer im Garten seine eigenen schmackhaften Früchte ernten will, muss einiges dafür tun. Zu den wichtigsten Punkten gehört der Schnitt des Obstbaumes, der am besten jedes Jahr aufs Neue durchgeführt wird. So wird eine konstant gute Ernte der leckeren Früchte zumindest sehr viel wahrscheinlicher als ohne den Schnitt.
Doch was ist die beste Zeit, um die verschiedenen Obstbaumsorten zu schneiden und auf was muss dabei geachtet werden? Wir haben nachfolgend einige praktische Tipps zusammen getragen.
Darum ist der Obstbaumschnitt so wichtig
Um es auf den Punkt zu bringen: Wird auf das jährliche Zurückschneiden verzichtet, wirkt sich das negativ auf den Fruchtertrag aus. Kümmert man sich hingegen regelmäßig um seine Bäume, werden sie es dem Gärtner mit einer vollen Blüte und entsprechend vielen Früchten danken. Der Zeitpunkt des Obstbaumschnittes ist ebenso wichtig wie die Technik selbst.
Woran erkennen Sie den richtigen Zeitpunkt für den Obstbaumschnitt?
Diese Frage lässt sich leider nicht pauschal beantworten, da jede Obstbaumsorte einen anderen Zeitpunkt bevorzugt.
- Nehmen wir z. B. einen Kirschbaum: Hier wäre der perfekte Zeitpunkt unmittelbar nach dem Ernten im Spätsommer.
- Bei Apfelbäumen sieht die Sache schon ganz anders aus, diese sollten am besten in einer frostfreien Phase zwischen Januar und März zurückgeschnitten werden.
- Bei Aprikosen- und Pfirsichbäume hingegen greift man lieber vor dem Aufgehen der Knospen im April oder Mai zu Säge, Heckenschere & Co.
Einschlägige Fachliteratur hilft, um sich bei diesem Thema einen genaueren Überblick zu verschaffen. Sicher helfen auch die kompetenten Mitarbeiter in den Gartencentern gern bei der einen oder anderen Frage weiter.
Der Obstbaumschnitt – darauf müssen Sie achten!
Auf alle Fälle müssen nach oben wachsende Triebe, welche keinerlei Knospen haben, abgeschnitten werden. Die sogenannten Wassertriebe entziehen dem Baum Nährstoffe, die dann später für das Wachstum der Früchte fehlen. Das erneute Austreiben der Wassertriebe an der alten Stelle kann verhindert werden, indem man sie direkt an der Ansatzstelle radikal beseitigt.
Grundsätzlich existieren zwei Varianten, um einen Ast zu stutzen: Die komplette Entfernung am Ansatz oder das Abschneiden eines Aststückes, damit der Trieb entlastet wird. Das vollständige Abschneiden des Zweiges ist im Allgemeinen die bessere Wahl.
Getreu dem Motto „Qualität ist besser als Quantität“ sollte die Baumkrone lieber aus weniger, dafür jedoch besser ausgebildeten Haupt- und Nebentrieben bestehen.
Denn bei zu vielen größeren Ästen wird die Konkurrenzsituation zunehmend problematischer, da jeder Trieb buchstäblich den „Platz an der Sonne“ anstrebt. Außerdem wird bei zu viel Geäst den kleineren Trieben weiter unten in der Baumkrone das wichtige Sonnenlicht genommen.
Das Ausästen per Handsäge kann mitunter zu einer recht mühsamen Arbeit werden. Willkommene Abhilfe schaffen elektrische Werkzeuge wie z. B. Heckenscheren oder – gerade für dickere Äste – Kettensägen. So geht das Arbeiten doch um einiges leichter und bequemer von der Hand.
Leider sind Steckdosen auf der Obstbaumwiese rar gesät. In dieser Situation (und in vielen weiteren) kann sich der Kauf eines mobilen Stromerzeugers schnell bezahlt machen, möchte man auf unnötigen Kabelsalat quer über das ganze Grundstück verzichten.
Den Baum beim Schneiden verwundet? Keep cool!
Gerade bei Gartenneulingen herrscht häufig Irritation darüber, ob und wie auftretende Wunden verschlossen werden können.
Auf dem Markt sind sogar diverse Wundschutzmittel erhältlich, welche das Gehölz vor dem Eindringen schädlicher Keime schützen sollen.
Machen Sie sich nicht verrückt. Denn sollte Ihnen ein Schnitt daneben gehen, kann in der Regel durchaus Entwarnung gegeben werden:
Fachleute raten viel mehr zur Beherzigung der Devise, dass die Natur das schon selber regelt. Obstbäume sind für ihre natürlichen Selbstheilungskräfte bekannt. Diese beruhen zu großen Teilen auf dem sogenannten Kallus, eine Art organisches Vernarbungsgewebe.
Also keine Panik, falls doch mal etwas passieren sollte.
Regelmäßig die Obstbäume schneiden!
Lieber das arbeitsintensive Zurückschneiden in einem Rutsch ein für alle Mal erledigen und dann nie wieder etwas mit dieser Sache zu tun haben? Das funktioniert hier leider nicht! Um das regelmäßige Schneiden Ihrer Obstbäume kommen Sie nicht umhin.
Zumindest nicht, wenn Sie sich über Jahre über eine reiche Ernte freuen wollen. Idealerweise prüfen und korrigieren Sie dann jährlich das Wachstum jedes Ihrer Obstbäume.
Andernfalls wird ein Obstbaum schneller altern und das hat wiederum ein langsameres Triebwachstum zur Folge. Für die Ernte bedeutet das, dass diese von Jahr zu Jahr spärlicher ausfallen würde.
Außerdem neigen zu dichte Baumkronen zu einem vermehrten Krankheitsbefall, da für bestimmte Schädlinge ein ungepflegter Obstbaum die ideale Spielwiese ist. Ist der verfrühte Alterungsprozess jedoch noch nicht so sehr ausgeprägt, kann mit einem intensiven Verjüngungsschnitt das Ruder noch herumgerissen und die Neubildung junger Triebe angeregt werden.