Große Flächen werden kann man durch Rollrasen sehr schnell begrünen. Insofern sind Rollrasen praktisch, da sie unter günstigen Umständen schon nach zwei Wochen begehbar sind. Doch die Umstände sind nicht immer günstig. Machen Sie sich also klar, dass es nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile gibt, die ein Rollrasen im Vergleich zum gesäten Rasen hat. Dann sind Sie mit klaren Bildern zum Worstcase gewappnet und können diesem, dem schlimmsten Fall, vielleicht sogar vorbeugen.
Für wen haben Rollrasen vor allem Vorteile?
Rollrasen eignen sich sowohl für öffentliche als auch für private Orte. Man findet sie an öffentlichen Orten, z. B. auf Sportplätzen, Kinderspielplätzen, Industrie-, Parkanlagen und öffentlichen, begrünten Flächen. Doch auch für den privaten Garten eignet sich der Rollrasen sehr gut. Wer ausreichend Zeit und Geld hat, für den hat so ein Rollrasen eigentlich nur Vorteile und keinerlei Nachteile. Diese beiden Ressourcen aber sollte man schon einplanen, wobei man bekanntermaßen mit ausreichend Geld auch die Arbeitskraft und damit Zeit anderer Menschen kaufen kann und so keine Zeit mit den eventuellen Widrigkeiten eines Rollrasens verbringen muss. Ein weiterer Vorteil von Rollrasen ist, dass man ihn im Prinzip zu jeder Jahreszeit auslegen kann. Frosttage mal ausgenommen.
Rollrasen braucht ausreichend Wasser, um anzuwachsen
Wer sich für Rollrasen entscheiden will, sollte sicherstellen, dass auch in der trockenen Zeit im Sommer genug Wasser verfügbar ist, um ihn zu wässern. Der hohe Wasserbedarf beim Verlegen von Rollrasen wäre einer der Nachteile, der für sich genommen die vielen Vorteile allerdings nicht infrage stellt. Verlegt man die Rasenrollen zum Beispiel an einen etwas schattigeren Platz, braucht der Rasen nicht ganz soviel Wasser wie in sonniger Lage. Wenn eine längere Trockenphase bevorsteht, empfiehlt es sich, den Rasen nicht zu kurzzuschneiden. Er soll mindestens 4 bis 5 cm lang bleiben. Bewässern sollte man ihn am frühen Morgen, denn zu dieser Tageszeit ist der Verlust durch Verdunstung nur minimal. Außerdem nimmt der Boden das Wasser besser auf. Wer am frühen Morgen keine Zeit hat, kann auch den Abend für das Bewässern wählen, die zweitbeste Zeit.
Rollrasen Nachteile – bei Widrigkeiten
Rollrasen Preise sind deutlich höher, als es wäre, einen Rasen einzusäen. Das dürfte, wie schon gesagt, einer der größten Nachteile von Rollrasen sein, trotz all der Vorteile, die er zweifellos hat. Doch dieser Nachteil hat es in sich, wenn Widrigkeiten beim Versand oder beim Verlegen des Rollrasen auftreten. Und dann kann es richtig teuer werden. Anders als Rasen zu säen, kann man nicht das ideale Wetter abwarten, sondern muss den Rollrasen so schnell wie möglich, noch am selben Tag auslegen. Andernfalls ist es recht wahrscheinlich, dass die Rollen gelb werden und ganz oder teilweise faulen. Das wäre es dann mit dem schönen, teuren Rollrasen. Fakt also ist, dass sie das Auslegen von Rollrasen genau planen müssen. Das betrifft nicht nur den Zeitpunkt, sondern auch die Frage, wer den Rasen auslegt. Das ist eine anstrengende Tätigkeit, die Rasenrollen sind schwer. Sollten Sie keine Freunde und Familie haben, die pünktlich und mit hoch gekrempelten Ärmeln zur Stelle ist, vergammeln die Rollen oder aber sie haben den Service Auslegen gleich mit bestellt. Dass der nochmal so richtig ins Geld geht, können Sie sich sicher denken. Je größer die Rasenfläche, desto mehr.
Vorteile oder Nachteile sind auch von der Sorte des Rollrasen abhängig
Die richtige Sorte Rollrasen hängt nicht nur von seiner Nutzung ab, sondern auch von den Lichtverhältnissen. Wer einen Rollrasen verlegen möchte, sollte auf die richtige Sorte achten. Im Angebot unterscheidet man meistens drei Sorten von Rollrasen. Grün sind sie zwar alle, doch die Zusammensetzung der Rasengräser unterscheidet sich. Daher weisen sie verschiedene Eigenschaften auf, je nachdem, wo und wie sie beansprucht und genutzt werden sollen. Es empfiehlt sich nachzusehen, aus welchen Gräsermischungen ein Rollrasen besteht. Denn oft sind die Bezeichnungen von Anbieter zu Anbieter zwar unterschiedlich, die Mischungen der Gräser aber sehr ähnlich. Wenn Sie die Gräser kennen, können Sie besser die Sorten unterschiedlichen Anbieter vergleichen und entwickeln ein Gefühl dafür, welcher Rollrasen für Sie geeignet ist. Manchmal gibt es nur geringfügige Abweichungen im Mischungsverhältnis.
Sport- und Spielrasen
Der Sport- und Spielrasen zeichnet sich durch eine sehr hohe Robustheit aus. Er eignet sich für Familien mit Kindern, die gerne auf dem Rasen spielen. Auch für Menschen mit Hunden, die gerne auf dem Rasen toben, ist er die richtige Wahl. Der Sportrasen wird ebenfalls für Sportplätze angeboten. Der Sport- und Spielrasen besteht aus drei Gräsern im unterschiedlichen Mischungsverhältnis, je nachdem, wie robust er sein soll:
- Rotschwingel: Es handelt sich um eine Gruppe von Süßgräsern, die sich durch ihre Rhizome verbreiten und dadurch sehr widerstandsfähig sind. Der Rotschwingel sorgt für eine dichte und feine Narbe.
- Wiesenrispengras: Es ist ein sehr robustes und trittfestes Gras. Darüber hinaus kommt es mit Trockenheit gut zurecht.
- Deutsches Weidelgras: Es ist ganz besonders trittresistent, ausdauernd und regeneriert sich besonders schnell.
Der Sport- und Spielrasen mag die Sonne und ist der Allrounder unter den verschiedenen Rasensorten.
Der Zierrasen oder Premiumrasen
Der Zierrasen besteht ebenfalls aus verschiedenen Gräsern in unterschiedlichen Anteilen:
- Weidelgras: Es regeneriert sich sehr schnell (s.o.)
- Rotschwingel: Es sorgt für eine dichte und feine Narbe (s.o.)
- Rispengras Poa Supina: Es gedeiht sowohl in sonnigen als auch schattigen Lagen. Mit Schatten kommt es sehr gut zurecht, hat einen dichten Wuchs und verträgt eine hohe Belastbarkeit.
Für Hausgärten eignet sich der Zierrasen gut, auch wenn er teilweise im Schatten liegt. Ein Zierrasen hat eine hohe Halmdichte. Dadurch wirkt er in seinem Grün noch intensiver. Er verträgt keine zu starke Dauerbelastung und benötigt nicht viel, aber etwas mehr Pflege als die Mischungen für Sportrasen.
Der Schattenrasen
Der Schattenrasen hat meist folgende Zusammensetzung:
- Hainrispe: Dieses Gras ist besonders schattentolerant. Man findet es im Schatten und Halbschatten.
- Weidelgras: Es ist robust, trittfest und regeneriert sehr schnell (s.o.)
- Gemeine Rispe: Sie wird gerne als Wildgras bezeichnet und liebt feuchte und nasse Bedingungen der schattigen Lagen. Mit Trockenheit kommt dieses Gras gar nicht zurecht.
- Wiesenrispe und trügerischer Rotschwingel: Beide Sorten werden manchmal ebenfalls dem schattigen Rasen beigemengt (zu den Eigenschaften s.o.).
Wie der Name schon sagt, sollte ein Schattenrasen auf vorwiegend schattigen und feuchten Orten zur Anwendung kommen. Der Schattenrasen sind sehr robust und wenig anfällt für die typischen Rasenkrankheiten. Doch Schattenrasen brauchen die Feuchtigkeit, sonst trocknen sie schneller aus als die anderen Rasenmischungen. Auch ist er anfälliger für Moos und muss gegebenenfalls vertikutiert werden.
Die Rasen-Pflege
Damit ein Rollrasen lange schön aussieht, braucht er die richtige Pflege. Jede Rasen-Pflege umfasst das regelmäßige Schneiden des Rasens und seine Bewässerung, wenn es zu trocken wird. Auch das Vertikutieren gehört zur Rasen-Pflege, falls der Rasen vermoost und wieder belüftet werden muss. Damit der Rasen schön nachwachsen kann, braucht er die richtige Düngung. Wie und wie oft man ein Rollrasen düngen soll, wird auf der mitgelieferten Pflegeanleitung nachzulesen sein. Denn das ist abhängig von der Zusammensetzung der Rasengräser und ihrer Beanspruchung.
Quellen:
Text: Rasensorten / Gemeine Rispe
Bilder: Hopf23 von Deposit / ginasanders von Deposit