Kleidung aus Kaschmir ist berühmt, da sie so schön weich, warm und eben auch besonders wertvoll ist. Haben Sie auch einen Lieblingspullover aus Kaschmir? Kaschmir ist warm und kuschelig weich. Aber gleichzeitig sind Kleidungsstücke aus dieser Wolle so zart, dass sie nicht kratzen. Was bei Wolle nun mal nicht selbstverständlich ist.
Andererseits so ein zartes Stück Wäsche in der Hand hat man immer Bedenken, es zu sehr zu beanspruchen. Geht es Ihnen auch so? Gerade in Hinsicht auf Pflege und Reinigung sollten Sie sich jedenfalls genau informieren, wenn Sie Ihr kostbares Stück aus reinem Kaschmir lange behalten wollen.
Dazu ist es auch sinnvoll zu wissen, woraus diese besonders teure Wolle eigentlich besteht.
Wie wird Kaschmirwolle hergestellt?
Kaschmir, das oft auch in der englischen Version „Cashmere“ zu lesen ist, kommt aus der gleichnamigen Region im Norden Indiens.
Es ist Ziegenwolle, die aus dem Unterfell kleiner Wollziegen mit Schlappohren hergestellt wird, die dort leben.
Die Tiere haben weißes, graues, braunes oder schwarzes Fell.
Für die Textilverarbeitung wird es in dieser Region seit etwa 3000 Jahren verwendet. Neben Asien wird Kaschmir heute auch in Schottland und Ozeanien gewonnen.
Die Ziegen bekommen im Winter ein dickes, dichtes Unterfell, das zur Gewinnung des Kaschmirs beim Fellwechsel am Winterende ausgekämmt wird. Danach wird das Fell nach Farben und in ungebräuchliche sowie dreckige Teile sortiert.
Nach der Wäsche des verschmutzten Anteils wird das übrige Fell vom sogenannten Grannen, dem Deckhaar, getrennt. Nun ist es rein, in der gewünschten Farbe vorhanden und kann weiterverarbeitet werden. Vor dem eigentlichen Spinnen kann es noch beliebig gefärbt werden.
Aus der gesponnenen Wolle lassen sich dann die bekannten Schals, Pullover und weitere Kleidungsstücke herstellen. Den Prozess vom Ziegenhaar zum Kaschmirpullover hat Peter Hahn in einer anschaulichen Grafik mit vielen weiteren Informationen festgehalten: peterhahn.de/stilwelten/infografik-kaschmir/
Was zeichnet Kaschmir aus?
Kaschmir besteht aus sehr feinen Fasern. Es ist dadurch sehr leicht und hält die Wärme trotzdem gut. Aus diesem Grund gehört es zu den Edelwollen. Die Qualität der Wolle richtet sich nach folgenden Merkmalen der gewonnen Ziegenhaare:
- Dicke
- Länge
- Helligkeit
- Stärke der Krause
Dünne, lange, weiße und besonders gekrauste Haare geben also Qualitätskaschmir ab. Oft wird es jedoch mit Merino- oder Schafwolle gemischt, damit es nicht ganz so teuer ist. Bis zu einem Anteil von 85 Prozent Kaschmir dürfen Produkte als Kaschmirtextilien bezeichnet werden.
Erst darunter wird „Kaschmiranteil“ vermerkt. Es müssen dann aber immer noch mindestens 14,5 Prozent Kaschmir enthalten sein. Pashmina zum Beispiel wird aus dem Fell von Bergziegen aus dem Himalaya gewonnen. Traditionell werden aber Pashmina-Schals auch aus Kaschmir gefertigt.
Reinigen und pflegen Sie Kaschmirkleidung richtig
Damit Ihr wertvolles Kleidungsstück lange schön bleibt, reinigen Sie es vorsichtig und pflegen Sie es aufmerksam. Tatsächlich sollten Sie es besser in der Waschmaschine auf links als mit der Hand waschen, jedoch höchstens bei 40 Grad, im Wollprogramm und mit Flüssigwollwaschmittel oder hochwertigem Shampoo.
Versuchen Sie auf keinen Fall, Flecken auszubürsten, da das Material sonst verfilzt. Weichspüler sollten Sie bei der Wäsche nicht verwenden. Füllen Sie die Trommel nur zur Hälfte und stellen Sie eine niedrige Drehzahl und kurze Zeitspanne ein.
Damit Ihre Pullover, Hemden, Kleider oder Hosen aus Kaschmirwolle schön flauschig bleiben, legen Sie diese noch feucht ein bis zwei Stunden in einem Gefrierbeutel in die Tiefkühltruhe. Trocknen können Sie Kaschmir mit kalter Luft im Trockner oder auf einem Handtuch liegend auf dem Wäscheständer.
Dann sollten Sie es aber in Abständen wenden. Die Verwendung eines Pillingkamms führt langfristig dazu, dass keine Knötchen mehr entstehen. Glatt gestrickte Kleider stellen ihr Härchen wieder auf, wenn Sie das Dampfbügeleisen ohne Berührung darüber halten.
Verstauen Sie es nach der Reinigung und Trocknung liegend im dunklen Kleiderschrank. Zu viel Sonneneinstrahlung und das Hängen auf dem Kleiderbügel tun der Wolle nicht gut. Sie muss auch nicht nach jedem Tragen gewaschen werden. Auslüften über Nacht wirkt manchmal wahre Wunder. Gönnen Sie Ihrer Kaschmirkleidung dann aber mindestens einen Tag Pause, bis Sie sie wieder anziehen.
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