Durch zahlreiche Studien ist belegt, dass eine allergische Reaktion auf Hausstaub, Tierhaare, Pollen usw. sich weiter verbreitet und die Häufigkeit zunimmt.
Man stuft deswegen Allergien schon als Volkskrankheit ein. Allerdings sind die genauen Ursachen für die Zunahme an Allergien bisher noch unbekannt. Manche Experten gehen davon aus, dass es an dem westlichen Lebensstil und den damit verbundenen Hygienestandards liegen könnte.
Das Immunsystem reagiert übertrieben auf harmlose Reize
So ist die keim- und parasitenarme Umgebung in der Kindheit für das sich entwickelnde Immunsystem eher schlecht. Durch die relativ keimfreie Umgebung wird das Immunsystem um wichtige Signale beraubt. Solche Signale braucht es aber, da sie für die lebenslange Prägung des Immunsystems notwendig wären.
Bei Allergien handelt es sich um eine Art immunologischen Programmierfehler. Damit ist gemeint, dass das Immunsystem übertrieben auf eigentlich harmlose Reize reagiert. Solche harmlosen Reize können Tierhaare, Pollen und auch Nahrungsmittel sein. Sie enthalten allergieauslösenden Stoffe, die sogenannte Allergene.
Der Körper reagiert mit Ausschlägen oder Entzündungen. Und zwar reagiert der Körper meist dort, wo er mit den Allergenen in Kontakt kommt. Das betrifft meist die Haut und die oberen Atemwegen oder aber auch die Lunge und den Darm.
Für die Entstehung solcher allergischer Erkrankungen sind zwei Faktoren zuständig. Das sind die individuelle genetische Veranlagung und gewisse Umweltfaktoren. Gemäß einiger Studien soll der Anteil der genetischen Veranlagung am Allergierisiko bei ca. 70 % liegen. Der Anteil der Umweltfaktoren liegt bei ca. 30 %.
Der Unterschied zu klassischen Erbkrankheiten besteht darin, dass bei allergischen Erkrankungen keine Veränderung eines ganz bestimmten Gens vorliegt. Statt dessen ist ein komplexes System verschiedener genetischer Faktoren für die Anfälligkeit verantwortlich ist.
Allergien, die im Haushalt Ursachen haben können
Zu vielen allergischen Reaktionen kommt es bereits im eigenen Zuhause. Dabei muss die Allergen-Quelle nicht immer gleich offensichtlich sein.
Zum Beispiel wurde ein beachtlicher Prozentsatz an Katzenallergenen in Katzen-freien Haushalten entdeckt. Diese wurden wahrscheinlich durch Vormieter/-besitzer oder Besucher in die betreffenden Wohnungen hereingetragen.
Manchmal kann es generell im Haushalt schon helfen, einen sogenannten Drei-Stufen-Plan gegen Allergieleiden durchzuführen. Dabei handelt es sich um sinnvolle Strategien für Allergiker, mit denen sich die Belastung durch Allergene in Innenräumen spürbar reduzieren lässt.
Andere Allergieauslöser zuhause können auch die haushaltsüblichen Reinigungsmittel sein. Reinigungsmittel enthalten oft allergene Substanzen wie Duftstoffe oder Konservierungsmittel. Diese können bei empfindlichen Personen schon Kontaktallergien auslösen. Auch eine juckende Kopfhaut kann im Zusammenhang mit Allergien eine lästige und unangenehme Reaktion sein.
Viele Allergene befinden sich in der Raumluft
In der Regel befinden sich viele Allergene in der Luft, die wir in den Räumen einatmen. Die auslösenden Substanzen werden teilweise eingeatmet oder gelangen auf die Schleimhäute der Nase und der Augen.
Beim Einatmen können die Symptome eine laufende Nase, Niesreiz, tränenden und juckenden Augen oder auch Hustenreiz, pfeifendes Atmen und sogar anfallsartige Atemnot sein.
Auslöser sind beispielsweise Duftstoffmixe, Schimmelpilzsporen, Pflanzenpollen, allergen Tierhaare, oder flüchtige organischen Verbindungen. Natürlich trägt auch das Rauchen, egal ob klassische Zigaretten oder Alternativprodukte, nicht gerade für eine gute und gesunde Atemluft bei.
Allergische Reaktion durch Hausstaub
Die im Hausstaub enthaltene Allergen-Belastung gehört zu den wichtigsten Auslösern von Asthma und Allergien. Da sind Hausstaubmilben, Küchenschaben, Tierhaare, Schimmelpilz-Sporen und Chemikalien die größten Faktoren.
Durch Hausstaub entstehen Krankheitsbilder wie Allergien, Asthma, chronische Nasennebenhöhlen-Entzündung oder Erkrankungen der Lungenbläschen. Meist kommt es zu Symptomen die sich mit Kopfschmerzen, Atemwegsbeschwerden, Konzentrationsschwäche oder mit Augen- und Hautreizungen bemerkbar machen.
Manchmal kann es dann schon helfen, wenn man den vorhandenen Teppichboden oder die vorhandenen Teppiche entfernt. Jede Menge Hausstaub kann sich nämlich bestens in Teppichen festsetzen. Fakt ist, dass man wird Teppiche (besonders fest verlegte Teppichböden) nicht so reinigen kann, dass sie komplett staubfrei sind.
Unter Umständen ist es dann eine gute Maßnahme, Teppiche gegen glatte Bodenbeläge wie zum Beispiel Fliesen, Laminat oder auch Parkett auszutauschen. So lässt sich schon einmal viel einfacher und gründlicher der Hausstaub entfernen.
Allergische Reaktion – was können Sie konkret tun?
Wenn man von Allergien betroffen ist und nicht weiß woher sie kommen hilft es festzuhalten, wann sie hauptsächlich auftreten. Das kann erfolgen, wenn ein bestimmtes Nahrungsmittel gegessen wurde, oder wenn es Zeit für bestimmte Pollen ist.
Tatsächlich kann es in richtige Detektivarbeit ausarten. Aber es oft lohnt es sich tatsächlich, sehr akribisch beim Allergien heilen vorzugehen. Kurzfristig können die meisten Allergien mit Medikamenten behandelt werden. Langfristig muss man aber die Quelle für die allergische Reaktion entfernen. Oder aber – wenn sie sich nicht entfernen lässt, kann man auch umziehen. Der Geruch von Zement bzw. Beton in einer Wohnung wäre so ein Beispiel. Bei Plattenbauten sitzt er in den Wänden. Wer dagegen allergisch ist, zieht besser um.
Und gerade für solche Maßnahmen muss man den Übeltäter erstmal zweifelsfrei ermittelt haben.
Manche erzielen auch Erfolge mit der Naturmedizin und bei anderen hilft eine Hyposensibilisierung.
Das ist die einzige Therapie, die ursächlich arbeitet. Dabei wird vorgesehen, dass dem Allergiker das ihn betreffende Allergen allmählich in steigender Dosis zugeführt wird, um so die erwünschte Unempfindlichkeit zu erzielen.
Diese Behandlung wird mit gereinigten Allergenextrakten durchgeführt. Im Laufe von ca. zwei bis drei Jahren bekommt der Betroffene die langsam steigenden Dosen dieser Allergenlösungen verabreicht. Dabei wird eine Dosierung stets so gewählt, dass gerade noch keine allergische Reaktion erfolgt.
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