Wer einen Garten besitzt, möchte den Boden meist nicht versiegeln. Schließlich sollen das Grün sprießen und der Regen ungehindert ins Grundwasser versickern. Andererseits soll das Auto ja eine rutschfeste und möglichst komfortable Auffahrt zur Garage haben. Wer will schon mit seinem Auto über den Rasen schlingern oder in regnerischer Matschepampe versinken? Alles schon passiert.
Wenn nicht Garage, soll das Auto, wenn schon eigenes Haus und Grundstück, zumindest einen vernünftigen Carport bekommen, der stabil und wetterbeständig ist. Der soll nach Möglichkeit auch einen festen Boden haben – und da gibt es die Qual der Wahl.
Beispiele Bodenbelag für Carport und Einfahrt
- Kies und Schotter – versickerungsfähig, unzusammenhängender Bodenbelag, daher hoher Pflegeaufwand
- Rasenkammersteine – versickerungsfähig, Steine mit mittiger Aussparung für Rasen oder andere Zierelemente
- Pflastersteine – aneinandergereihte vollflächige Stein-Elemente, hoher Grad an Individualisierung durch die verschiedensten Farben und Formen, Entwässerungsaufwand ist abhängig vom Versickerungsgrad der Fugen
- Asphalt – vollflächig versiegelte Deckschicht, Entwässerung notwendig
- Dränbeton (Drainagebeton) – versickerungsfähig, individuelle Gestaltung möglich
Schotter, Splitt oder Kies oder auch Pflastersteine – sind für die Zufahrt zur Garage und erst recht für den Carport so eine Sache. Sie können mit der Zeit verrutschen und bei Regen und Schnee auch schnell glitschig werden. Angenehm laufen geht jedenfalls anders. Andererseits: Seinen Garten zu betonieren, will ja auch nicht jeder.
Eine mögliche Lösung für diese unterschiedlichen Bedürfnisse wäre da Dränbeton. Er eignet sich besonders für Zufahrten oder auch für den Untergrund des Carports.
Mit Hohlräumen als Filter und Drainage
Dränbeton ist wasserdurchlässiger Beton mit Poren im Inneren. Er gehört zum Einkornbeton. Bei dieser speziellen Betonart sind die Körner gleichgroß. Stoßen die Körner in gleicher Größe aneinander, können sie sich nicht ineinander verhaken. Nehmen Sie beispielsweise 5 gleichgroße Bälle und werfen Sie diese in ein Behältnis. Jetzt nehmen Sie verschieden große Bälle und platzieren Sie in ein anderes Behältnis.
Welche Variante ist platzsparender? Wo entstehen mehr Zwischenräume? Poren sind nichts anderes als Zwischen- bzw. Hohlräume. Wo Zwischenräume sind, kann Wasser hindurchfließen. Leichtbeton mit Poren nennt sich auch haufwerksporiger Beton.
Haufwerksporiger Bodenbelag
Beim Dränbeton wird die homogene Gesteinskörnung von einer reduzierten Schicht Zementleim oder Zementmörtel umhüllt. Dadurch verbleiben auch zwischen den Steinen Hohlräume. Wo sich das Gestein allerdings berührt, verbindet es sich zu solidem Beton. Dadurch entsteht ein Hohlraumnetz von mindestens 15 % des Betonvolumens, das zur Drainage, als Filter oder auch zu Isolationszwecken genutzt werden kann.
Das bedeutet: Dränbeton versiegelt den Boden nicht vollständig, sondern leitet Regenwasser und andere Flüssigkeiten ab bzw. in den Boden. Probleme mit der Entwässerung, wie sie bei einer versiegelten Fläche durchaus auftreten, gehören mit Dränbeton der Vergangenheit an. Gleichzeitig bietet er einen stabilen witterungsunabhängigen Untergrund auch für hohe Belastungen. Wichtig ist, dass auch die Tragschicht, also der Untergrund, wasserdurchlässig ist. Ein mit diesem Bodenbelag versehener Terrassenboden nützt wenig, wenn sich darunter das Wasser sammelt. Übrigens wird auch Drainbeton zum Unterbau verwendet. Man spricht dann von einer Dränbetontragschicht.
Dränbeton kann mit Zierschichten kombiniert werden
Dränbeton kann auch mit weiteren Erd- oder Gesteinsschichten verbunden werden, um eine gefälligere Optik zu erzielen. Ob Kies oder Splitt, auf einer Dränbetonschicht können die kleinen Steine unter Druck nicht einsinken und Verschiebungen lassen sich leicht mit einer Harke korrigieren.
Auch mit unverfugten Ziegelsteinen oder Steinplatten bleibt die Schicht wasserdurchlässig. Mit etwas Erde und Grassamen lässt sich Dränbeton mit einem zart-grünen Flaum überziehen.
Zufahrt und Abstellfläche heben sich optisch kaum vom Rasen ab, der Parkplatz ist aber bei jeder Witterung stabil und trocken.
Zwar ist Dränbeton kein Blähton, denn auf Beton lassen sich keine Bäume pflanzen. Aufgrund der Drainage-Funktion jedoch entzieht dieser Bodenbelag nahestehenden Pflanzen kein Wasser. Im Gegenteil, das kostbare Nass wird direkt ins Bodenreich abgegeben. Auf der Oberfläche entstehen keine Pfützen und rund um den Beton bleibt die Erde feucht. Haben Sie bereits Bäume oder Hecken entlang Ihrer Einfahrt gepflanzt, müssen Sie also beim neuen Bodenbelag keine verwelkten Blätter und Blüten befürchten.
Ein Auge sollten Sie jedoch auf die Wurzelarten haben. Denn nicht wenige Hausbäume heben im Alter gern mal Pflastersteine an. Auch der flexibelste Beton kann brechen, wenn sich der Ahorn oder eine Thuja durch das Erdreich nach oben einen Weg suchen. Planen Sie gerade geeignetes Grün für Einfahrt und Garage, entscheiden Sie sich im Idealfall für einen Tiefwurzler. Haben Sie Haustiere und Kinder, sollten Sie auch die Toxizität beachten.
Spezieller Dränbeton für den Garten- und Landschaftsbau
Der Baustoffexperte CEMEX, der Dränbeton auch im großen Stil für den Straßenbau, für Flugplätze oder andere Verkehrsflächen produziert, hat mit Pervia® Deco einen wasserdurchlässigen Beton speziell für den Garten- und Landschaftsbau entwickelt.
Dieser Dränbeton lässt bis zu 100 Liter Wasser pro Stunde versickern, kann auch nach Kundenwunsch in verschiedenen Tönen eingefärbt werden. Von wegen Beton ist grau! Es sind sogar andere spezielle Nachbehandlungen möglich. Dieser Dränbeton eignet sich im Garten nicht nur für Wege und Abstellflächen. Auch Mauern, Treppen, Terrassen, Gewächshäuser, Einfassungen für den Rasen oder Beete können mit dem wasserdurchlässigen Beton angelegt werden.
Stabil, wetterfest und grundwasserschonend, ist Dränbeton für alle wässrigen Bauvorhaben im Garten eine echte Erleichterung und sieht eben auch gut aus.
Wasserdurchlässiger Beton verbindet Funktionalität mit Ästhetik
Oft ist der wasserdurchlässige Beton die nachhaltige Lösung, die Natur mit stabilem Komfort verbindet. Aber assen Sie sich zum Werkstoff Dränbeton am besten auch fachkundig beraten. Denn da stecken mehr Möglichkeiten drin als das dröge Wort Dränbeton so für sich genommen aussagt.
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